Die Royals und das Schreckens-Szenario

Saarlouis. "Wir wissen, was die Uhr geschlagen hat, aber wir fangen jetzt nicht an zu zittern", sagt Mike Caspers, Pressesprecher der Saarlouis Royals. Die Basketballerinnen spielen ihre schlechteste Hinrunde seit Jahren in der Damenbasketball-Bundesliga (DBBL). "Die aktuelle sportliche Situation ist für uns alle nicht zufriedenstellend

 Die Enttäuschung steht Cheftrainer René Spandauw ins Gesicht geschrieben. Den Saarlouis Royals droht in dieser Saison der Abstieg aus der Basketball-Bundesliga. Foto: Rolf Ruppenthal

Die Enttäuschung steht Cheftrainer René Spandauw ins Gesicht geschrieben. Den Saarlouis Royals droht in dieser Saison der Abstieg aus der Basketball-Bundesliga. Foto: Rolf Ruppenthal

Saarlouis. "Wir wissen, was die Uhr geschlagen hat, aber wir fangen jetzt nicht an zu zittern", sagt Mike Caspers, Pressesprecher der Saarlouis Royals. Die Basketballerinnen spielen ihre schlechteste Hinrunde seit Jahren in der Damenbasketball-Bundesliga (DBBL). "Die aktuelle sportliche Situation ist für uns alle nicht zufriedenstellend. Damit hat auch niemand gerechnet", bestätigt Caspers angesichts von zwei Siegen und zehn Niederlagen bisher.Bis 15. Januar haben die Royals noch Pause. Eigentlich wollten sie bis zum Jahreswechsel mindestens eine neue Spielerin präsentieren. Zumindest hatte Trainer René Spandauw dies nach dem Ausfall von Anja Stupar (Kreuzbandriss) angekündigt. Geschehen ist bislang nichts. Bis 31. Januar steht das Transferfenster noch offen.

Die Suche nach einer passenden Spielerin, die den Karren aus dem Dreck ziehen könnte, scheint kein Ende nehmen zu wollen. Neuverpflichtungen hier, Vertragsauflösungen dort. Es ist in dieser Saison ein undurchschaubares Kommen und Gehen. Allein drei Spielerinnen wurden kurzfristig verpflichtet und sind schon gar nicht mehr da: Kenyatta Shelton, Latear Eason und Martina Ostermann.

"Es ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen", versucht Spandauw das personelle Wirrwarr zu erklären und verweist auf die eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten: "Die Finanzierung ist eng geplant und lässt wenig Spielraum. Da ist nicht viel Puffer. Aber sie war auch noch nie so sicher."

Über Zahlen will in Saarlouis niemand sprechen. Ohnehin gibt Hauptgesellschafter Dieter Therre aktuell keine Interviews und lässt Pressesprecher Caspers im Namen des Vereins sprechen. Und der ist bemüht, nach außen Ruhe zu bewahren. "Wir werden nur Projekte angehen, die finanziell machbar sind", versichert Caspers: "Und wenn wir keine passende Spielerin finden, dann spielen wir die Saison mit diesem Kader zu Ende."

Die beiden Trainer René Spandauw und Mariusz Dziurdzia genießen zumindest das Vertrauen des Managements - trotz der bislang enttäuschenden Saison und der zweifelhaften Personalpolitik. "Die Trainer standen noch zu keinem Zeitpunkt zur Diskussion, und es gab nie ein Ultimatum", erklärt Caspers. Trotzdem bleibt die sportliche Zukunft der Royals ungewiss. Momentan stehen sie auf dem letzten Platz - mit sechs Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.

Von den Playoffs - also einer Platzierung unter den ersten Acht - hat man sich innerlich schon verabschiedet, aber von einem durchaus möglichen Abstieg in die 2. Liga will man in Saarlouis nichts wissen. "Der Abstieg ist in den Reihen des Managements und der sportlichen Leitung kein Thema", versichert Caspers.

Doch mit jeder weiteren Niederlage im neuen Jahr wird das Schreckens-Szenario konkreter. "Wir glauben fest daran, dass wir die Liga halten können. Aber das wird harte Arbeit werden", sagt Spandauw. Noch mehr Arbeit wird es geben, wenn der schlimmste Fall eintreten sollte. "Selbst wenn wir absteigen sollten, wird es die Royals nächstes Jahr geben. Mein Vertrag geht bis 2013, und die Verträge der Spielerinnen laufen für die 2. Liga weiter", sagt René Spandauw. Doch auch er weiß, dass ein Abstieg aus der Eliteliga sicherlich auch einen dramatischen Einschnitt nach sich ziehen würde. "Wir glauben fest daran, dass wir die Liga halten können."

René Spandauw, Trainer der Saarlouis Royals

Basketball-bundesliga

Tabelle zur Weihnachtspause:


 1 . USC Freiburg 12 963 : 848 20
 2 . BV Wolfenbüttel 12 799 : 760 15
 3 . Rhein-Main Baskets 12 826 : 775 14
 4 . Heli Girls Donau-Ries 12 815 : 785 13
 5 . BC Marburg 12 896 : 800 14
 6 . BG 89 Avides Hurricanes 12 914 : 923 12
 7 . TSV 1880 Wasserburg 12 896 : 905 12
 8 . OKE Panthers Osnabrück 12 858 : 845 12
 9 . New Basket Oberhausen 12 813 : 855 10
 10 . SV Halle Lions 12 822 : 855 10
 11 . Chemcats Chemnitz 12 814 : 908 6
 12 . TV Saarlouis Royals 12 799 : 956 4

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