Fußball-Bundesliga Die Relegation geht wieder an die Wölfe

Kiel · Der VfL Wolfsburg bleibt nach 1:0 bei Holstein Kiel in der Fußball-Bundesliga.

 Wolfsburgs Robin Knoche kann völlig unbedrängt zum Kopfball hochsteigen und erzielt das 1:0.

Wolfsburgs Robin Knoche kann völlig unbedrängt zum Kopfball hochsteigen und erzielt das 1:0.

Foto: dpa/Frank Molter

Der VfL Wolfsburg hat sich erneut in der Saisonverlängerung vor dem Absturz in die Zweitklassigkeit gerettet. Dank des Treffers von Robin Knoche (75. Minute) kam der Erstliga-16. im Relegations-Rückspiel beim Zweitliga-Dritten Holstein Kiel am Montagabend zu einem verdienten 1:0 (0:0) und sicherte sich wie im Vorjahr erst im letzten Moment den Verbleib in der Fußball-Bundesliga. Vor 12 000 Zuschauern im ausverkauften Holstein-Stadion genügte dem Team von Trainer Bruno Labbadia eine durchschnittliche Leistung, um das 3:1 aus dem Hinspiel am vergangenen Donnerstag zu verteidigen.

Die Kieler hingegen verpassten beim Abschied ihres Trainers Markus Anfang nach einer grandiosen Saison in der 2. Bundesliga den direkten Durchmarsch. Letztlich fehlten ihnen über beide Spiele gesehen die Cleverness und die spielerischen Mittel, um den Erstligisten in Bedrängnis zu bringen. Der letzte Zweitligist, der sich in der Relegation durchsetzte, war 2012 Fortuna Düsseldorf gegen Hertha BSC.

Fünf Minuten vor Schluss keimte bei den Kielern noch einmal Hoffnung auf, doch Schiedsrichter Daniel Siebert gab das vermeintliche 1:1 nach Videobeweis wegen eines vorangegangenen Handspiels nicht. Der Ausgleich wäre immerhin Lohn gewesen für eine engagierte und kämpferisch starke Leistung des Außenseiters.

Nach der Hinspiel-Niederlage begannen die Kieler erwartet schwungvoll und offensivfreudig, Wolfsburg wartete zunächst ab. Bei einem Schuss von Yunus Malli, der im Tor landete, stand VfL-Stürmer Divock Origi jedoch im Abseits – bis zur Pause blieb diese Szene der einzige Aufreger. Die Zuschauer an der Förde sahen zwar eine abwechslungsreiche und kampfbetonte Partie, aber Holstein war anzumerken, dass in dem am Oberschenkel verletzten Dominick Drexler der Mittelfeldantreiber und Ideengeber fehlte.

Das Schicksal Zweitklassigkeit wollte Wolfsburg unbedingt vermeiden. „Vorsicht, es ist erst Halbzeit“, hatte Labbadia, der einst schon einmal den HSV in der Relegation gerettet hatte und dessen Zukunft offen ist, gesagt. Aber Kiel hielt auch nach dem Wechsel dagegen. Aaron Seydel prüfte Wölfe-Torhüter Koen Casteels (47.), Holstein-Trainer Markus Anfang trieb seine Elf immer wieder nach vorne. Aber so sehr sich Hol­stein Kiel jedoch bemühte, viel Gefährliches kam nicht heraus.

Mit zunehmender Dauer wurde die Partie hektischer und musste immer wieder wegen Fouls und Verletzungen unterbrochen werden. Vor dem Tor fehlten den Gastgebern die kreativen Lösungen, was Wolfsburg schließlich bestrafte. Zunächst zwang VfL-Kapitän Maximilian Arnold mit einem Distanzschuss den ehemaligen Elversberger Torhüter Kenneth Kronholm zu einer Parade (74.), nur eine Minute später war der Holstein-Keeper bei Knoches Kopfball jedoch ohne jede Abwehrchance.

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