Die Reform ist verpufft

Melbourne. Neue Regeln, altes Spiel: Die Reformen zur neuen Saison haben in der Formel 1 noch nicht gegriffen. Beim Auftaktrennen im australischen Melbourne blieb am Sonntag das erwünschte Spektakel durch viele Überholmanöver durch verstellbare Heckflügel und Zusatzschub aus. "Wir müssen abwarten", warnte Sieger Sebastian Vettel vor übereilten Urteilen

Melbourne. Neue Regeln, altes Spiel: Die Reformen zur neuen Saison haben in der Formel 1 noch nicht gegriffen. Beim Auftaktrennen im australischen Melbourne blieb am Sonntag das erwünschte Spektakel durch viele Überholmanöver durch verstellbare Heckflügel und Zusatzschub aus. "Wir müssen abwarten", warnte Sieger Sebastian Vettel vor übereilten Urteilen. Die Zeitung "Herald Sun" befand: "Trotz all der Diskussionen vor dem Rennen - der Erfolg in der Formel 1 hängt immer noch vom Fahrer im Cockpit und vom Chefdesigner ab." Weltmeister Vettel war im überlegenen Red Bull der beste Beweis. Er hatte den 82-PS-Extraschub des Energie-Rückgewinnungssystems "Kers" nicht zur Verfügung, den neuen Heckflügel setzte der 23-Jährige nur sparsam ein. "Das System ist noch immer sehr neu", erklärte der Heppenheimer. Der zweitplatzierte McLaren-Fahrer Lewis Hamilton aus England sagte in Sachen Heckflügel: "Ein riesiger Vorteil war es nicht."Überraschend viel Lob durfte sich nach dem Saisonstart der neue Reifen-Lieferant Pirelli abholen - das erwartete Reifen-Chaos bleib aus. "Die Reifen waren wirklich gut", sagte der spanische Ferrari-Star Fernando Alonso. "Pirelli hat das wirklich gut hinbekommen. Sie haben im Winter viel Kritik einstecken müssen, die größtenteils unberechtigt war", erklärte McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh.

Bei den letzten Tests in Barcelona hatte es heftige Vorwürfe gehagelt, weil sich die Pneus kaum über eine längere Distanz hielten. Vier oder mehr Boxenstopps pro Fahrer schienen im Rennen ein Muss. Stattdessen erwiesen sich die Reifen in Melbourne aber als sehr zuverlässig. Sauber-Fahrer Sergio Perez aus Mexiko kam mit einem Boxenstopp aus - das sorgte für Erstaunen. "Wir sind so überrascht wie alle anderen", beteuerte Saubers Technischer Direktor James Key.

"Ein fantastisches Rennen", jubelte Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery. Die Freude könnte verfrüht sein - die Hitze beim nächsten Rennen in Malaysia gilt als enorm reifenfeindlich. dpa

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