Die Rangers sind zurück

Glasgow · Schottlands Rekordmeister Glasgow Rangers ist vier Jahre nach dem Zwangsabstieg in die 4. Liga wieder erstklassig. Finanziell gesund ist der Traditionsverein allerdings nicht – im Gegenteil. Der Schuldenberg ist weiterhin riesig.

 Die Fans des Cult-Clubs Glasgow Rangers haben allen Grund zum Feiern. Foto: de Almeida/dpa

Die Fans des Cult-Clubs Glasgow Rangers haben allen Grund zum Feiern. Foto: de Almeida/dpa

Foto: de Almeida/dpa

Das Ibrox Stadium, Stätte vieler legendärer Fußball-Schlachten, erbebte. Die Spieler der Glasgow Rangers feierten ausgelassen wie kleine Kinder, denn sie hatten vier lange Jahre auf diesen Moment warten müssen: die Rückkehr in die schottische Premier League , die am Dienstagabend mit dem 1:0 gegen Dumbarton perfekt gemacht wurde. 48 568 Fans verwandelten die Arena in ein Tollhaus. "Ich freue mich für die Fans , dass wir nun durch sind. Es ist großartig für die Spieler und den Club, aber es ist erst der erste Schritt. Wir dürfen nicht nachlassen", mahnte Rangers-Teammanager Mark Warburton. Derweil sangen die Fans : "The Rangers are back" - die Rangers sind zurück!

Ab kommender Saison wird es wieder zum Old Firm des protestantischen Clubs Rangers in der Premier League gegen den katholischen Erzrivalen Celtic kommen - endlich, werden die Rangers-Anhänger sagen. Das Pokalhalbfinale am 17. April gegen Celtic gibt schon einen Vorgeschmack auf das Derby, das seit jeher die 600 000-Einwohner-Stadt in zwei Lager spaltet.

Allerdings mischt sich in den Becher der Freude auch so mancher Wermutstropfen. Denn die Rangers, die vor vier Jahren in die Insolvenz gingen, haben nichts getan, um ihre Lage zu konsolidieren. Immer noch lasten 167 Millionen Euro Schulden auf den Rangers - kein Cent wurde bislang zurückgezahlt. An Steuer- und Sozialabgaben stehen noch 116 Millionen Euro aus. Clubs wie Heart of Midlothian oder dem FC Motherwell wurde keine Stundung der Steuernachzahlungen wie den Rangers eingeräumt.

Jetzt wollen die Behörden namhafte Ex-Spieler zur Kasse bitten - darunter auch die deutschen Ex-Profis Stefan Klos und Christian Nerlinger . Nach Informationen der schottischen Zeitung "Daily Record" soll Torwart Klos Gelder von 2,5 Millionen Euro , Mittelfeldspieler Nerlinger 2,24 Millionen Euro zurückzahlen. Damals wurde das Rangers-Team mit einem Darlehens-Modell über eine Offshore-Firma finanziert. Steuern wurden dabei offenbar nicht oder kaum entrichtet. "Zum Glück fing der Schwindel erst an, als ich schon weg war", sagte der frühere Rangers-Profi Jörg Albertz .

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