Die pure Ernüchterung

Kaiserslautern. Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern steckt eigentlich im Abstiegskampf. Das hat er gestern bei der 1:4-Heimniederlage gegen Schalke 04 allerdings nicht gezeigt. Kein Kampf, kein Aufbäumen, nicht mal eine Gelbe Karte. Der Ergebnis ist ernüchternd: letzter Tabellenplatz, wütende Fans und fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz

 "Was ist los, Männer?", scheint Kaiserslauterns Trainer Marco Kurz seine Mannschaft zu fragen. Nach gutem Beginn hatte der FCK dem FC Schalke 04 kaum mehr was entgegenzusetzen. Foto: Anspach/dpa

"Was ist los, Männer?", scheint Kaiserslauterns Trainer Marco Kurz seine Mannschaft zu fragen. Nach gutem Beginn hatte der FCK dem FC Schalke 04 kaum mehr was entgegenzusetzen. Foto: Anspach/dpa

Kaiserslautern. Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern steckt eigentlich im Abstiegskampf. Das hat er gestern bei der 1:4-Heimniederlage gegen Schalke 04 allerdings nicht gezeigt. Kein Kampf, kein Aufbäumen, nicht mal eine Gelbe Karte. Der Ergebnis ist ernüchternd: letzter Tabellenplatz, wütende Fans und fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Auf dem steht derzeit der SC Freiburg, der nächste Auswärtsgegner des FCK am kommenden Samstag. Kapitän Christian Tiffert sieht darin ein echtes Endspiel: "Dort sind wir zum Siegen verdammt."Zum Siegen verdammt - doch wie? Im mit 49 718 Zuschauern ausverkauften Fritz-Walter-Stadion führte der FCK zwar nach drei Minuten. Rodnei hatte unbedrängt ins lange Eck köpfen dürfen. Doch das erste FCK-Tor nach 300 Minuten war keine Initialzündung. "Danach kam zu wenig", befand FCK-Trainer Marco Kurz. Schalke drückte - und Lewis Holtby traf. Der Spielmacher zimmerte die Kugel unhaltbar in den linken Winkel (38.).

Kurz vor dem Pausenpfiff zeigte Schalkes Topstürmer Klaas-Jan Huntelaar, was er in des Gegners Hälfte besonders gut kann: Tore machen. Zuvor hatte Lauterns Olcay Sahan in der Vorwärtsbewegung den Ball vertändelt, den fälligen Konter vollendete Huntelaar mit seinem 20. Saisontor. Sahan blieb dafür in der Halbzeit draußen, für ihn kam Kostas Fortounis. Schalke störte das nicht. Nur sechs Minuten nach Wiederanpfiff zauberte Raúl aus 18 Metern die Kugel in den rechten Winkel. Das 3:1, die Entscheidung. In der 81. Minute schloss Jefferson Farfan einen Konter zum 4:1 ab.

Wieder war FCK-Torhüter Tobias Sippel machtlos, der erneut für Kevin Trapp im Tor stand. Der Saarländer saß auf der Bank, und von dort aus sah er von seinen Kollegen auf dem Rasen nichts, was irgendwie auf die aktive Teilnahme im Abstiegskampf hindeutete.

Die Trainerfrage ist in solchen Situationen selbstredend. Marco Kurz verwies auf die Verantwortlichen, und Tiffert erklärte, dass er "kein Hellseher" sei, nicht wisse, was passieren werde. Vorstands-Chef Stefan Kuntz sagte: "Es gibt keine Tendenz."

Kommende Woche geht es für den FCK also zum Tabellen-16. SC Freiburg, danach kommen der Hamburger SV (14.) und 1899 Hoffenheim (12.) auf den Betzenberg. Danach könnte es für den FCK schon gelaufen sein - wenn er denn nicht etwas mehr läuft im Kampf um die Erstklassigkeit. "Wer hinfällt, muss auch aufstehen können", sagte FCK-Trainer Kurz gestern: "Und wer das nicht kann, hat es nicht verdient, in der 1. Liga zu bleiben."

"In Freiburg sind wir

zum Siegen verdammt."

FCK-Kapitän Christian Tiffert

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