Frauen-EM in den Niederlanden Die Polonaise-Truppe bringt alles durcheinander

Breda · Österreichs Fußballerinnen wollen heute ins EM-Finale.

Österreich hat ein „Frauenproblem“. Zwar liegt die Alpenrepublik ihrer „Partytruppe“ fast geschlossen zu Füßen. Doch bei einem Sieg der Fußballerinnen im EM-Halbfinale heute gegen Deutschland-Bezwinger Dänemark (18 Uhr/Eurosport) müssen sich die Fans entscheiden: Die Frauen am Sonntag im Endspiel (17 Uhr) gucken oder das Wiener Männer-Derby zwischen Rapid und Austria (16.30 Uhr) verfolgen.

Diese Terminkollision (der ORF will beide Partien live übertragen) ist den ÖFB-Frauen allerdings vollkommen egal. Die Überraschungs-Mannschaft der Endrunde in den Niederlanden, die ihren Viertelfinal-Erfolg gegen Spanien ausgelassen mit einer Polonaise feierte, strotzt nur so vor Selbstvertrauen. „Ich muss feststellen: Deutschland, Frankreich, Spanien und Schweden haben die Koffer gepackt – und wir sind noch hier“, sagte Teamchef Dominik Thalhammer. Und auch für Donnerstagabend ist noch keine Rückreise geplant. Schließlich hat der EM-Debütant, in dessen Kader 14 Bundesliga-Legionärinnen stehen, die Däninnen erst vor vier Wochen mit 4:2 bezwungen.

Ganz Österreich drückt die Daumen. Die Prominenz schickt Grüße via Internet, die Medien feiern den größten Erfolg seit dem Halbfinal-Einzug der Männer bei der WM 1954 – und der ORF reibt sich die Hände: 1,2 Millionen TV-Zuschauer beim Spanien-Spiel waren der Fußball-Topwert seit dem EM-Spiel der Männer 2016 gegen Island. Im Finale würde der Sieger aus der Partie zwischen dem Gastgeber und England (20.45 Uhr/Eurosport) warten.

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