„Die perfekte Turn-Maschine“

Dillingen · Die TG Saar startet an diesem Samstag in Dillingen in die zweite Saisonhälfte in der Deutschen Turnliga. Mit Weltmeister Oleg Wernjajew peilen die Saarländer gegen Chemnitz einen klaren Heimsieg an.

 Die Gold-Kür am Barren wird Oleg Wernjajew, der neue Weltmeister an diesem Gerät, auch am Samstag im Heimkampf seiner TG Saar gegen Chemnitz zeigen. Fotos: Yongrit/dpa/Baker/afp

Die Gold-Kür am Barren wird Oleg Wernjajew, der neue Weltmeister an diesem Gerät, auch am Samstag im Heimkampf seiner TG Saar gegen Chemnitz zeigen. Fotos: Yongrit/dpa/Baker/afp

Weiße Magnesia-Wolken und weltmeisterlicher Glanz kündigen sich für diesen Samstag in der Dillinger Kreissporthalle an, wenn die TG Saar dort um 18 Uhr in die zweite Saisonhälfte in der Deutschen Turnliga (DTL) startet. Im Duell gegen das MTT Chemnitz /Halle sind die Jungs von Trainer Viktor Schweizer Favorit, denn schließlich haben sie einen frisch gebackenen Weltmeister in ihren Reihen.

Mit der Goldmedaille am Barren kehrte Mehrkampf-Ass Oleg Wernjajew gestern von der Turn-WM in China zurück. Kaum war der 21 Jahre alte Ukrainer in Saarbrücken angekommen, turnte er sich an der Sportschule mit den Teamkollegen für den fünften Bundesliga-Wettkampf warm. So, als ob nichts geschehen wäre.

Erst am vergangenen Sonntag hatte der Neuzugang des dreifachen deutschen Meisters mit einer fehlerfreien Barren-Kür im Land der aufgehenden Sonne brilliert. Mit der Traumnote von 16,125 Punkten verwies er den Amerikaner Danell Leyva (15,933) und den Japaner Ryohei Kato (15,555) an seinem Paradegerät auf die Plätze und erfüllte sich einen Traum. "Ein Teil von mir weiß, dass es wahr ist, ein anderer Teil sagt, das ist unglaublich", sagt Wernjajew.

In Sofia hatte der ukrainische Nationalturner im Mai ebenfalls Barren-Gold gewonnen, mit der zweitbesten Wertung der Europameisterschaft. In den aktuellen Duellen mit der Weltelite toppte er dies noch und war selbst überrascht. "Ich habe mich normal vorbereitet und das gezeigt, was ich drauf habe - also einfach nur mein Turn-Level abgerufen", meint Wernjajew bescheiden.

Thorsten Michels hatte seinem Vorzeige-Athleten im fernen Saarland die Daumen gedrückt. Im Barren-Finale half es, im Mehrkampf-Finale nicht ganz. "Wenn der Junge hier beim Abgang an den Ringen nicht auf die Matte gegriffen und am Boden die leichten Patzer vermieden hätte, wäre sogar Gold drin gewesen", kommentierte der Vorsitzende der TG Saar Wernjajews undankbaren vierten Platz.

Eine Wiederholung des kompletten WM-Sechskampfs mit der Gold-Kür am Barren wird Wernjajew den Fans der TG Saar in Dillingen präsentieren. Auch in den letzten zwei Bundesliga-Wettkämpfen will er Eugen Spiridonov, Ivan Bykov, Waldemar Eichorn und Co. helfen, das Saisonziel zu erreichen. "Wir wollen ins Endturnier", sagt Wernjajew mit Blick auf das DTL-Finale am 22. November in Karlsruhe und verspricht, dafür alles zu geben.

Aktuell ist sein Team "nur" Fünfter, doch alle dicken Brocken liegen bereits hinter der TG Saar , das Restprogramm ist leicht. "Mit drei Siegen wäre sogar noch das große Finale um den Titel drin. Das hängt aber auch von den Ergebnissen der anderen Teams ab", blickt Michels nach vorn. Und weil bei diesem hohen Niveau bei Punkte-Gleichstand am Ende auch die Gerätbilanz entscheiden könnte, versucht die TG Saar , gegen Chemnitz , den Siegerländer KV und Cottbus möglichst alle Geräte zu gewinnen. Am Barren dürfte am Samstag nichts anbrennen, denn hier wird für die Gastgeber der neue Weltmeister an die Holme gehen. Oder wie es Thorsten Michels formuliert: "Die perfekte Turn-Maschine, der absolute Kracher."

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