Die perfekte Rückkehr in Liga 1

Köln. Tobias Sippel und Youssef Mohamad werden den Saisonstart in der Fußball-Bundesliga nicht so schnell vergessen. Dem jungen Torhüter des 1. FC Kaiserslautern unterlief ein kapitaler Fehlgriff, dem erfahrenen Abwehrmann des 1. FC Köln gehört eine unrühmliche Bestmarke in der Liga: Nach 87 Sekunden sah der 30-jährige Libanese am vergangenen Samstag beim 1:3 (1:0) gegen den FCK Rot

Köln. Tobias Sippel und Youssef Mohamad werden den Saisonstart in der Fußball-Bundesliga nicht so schnell vergessen. Dem jungen Torhüter des 1. FC Kaiserslautern unterlief ein kapitaler Fehlgriff, dem erfahrenen Abwehrmann des 1. FC Köln gehört eine unrühmliche Bestmarke in der Liga: Nach 87 Sekunden sah der 30-jährige Libanese am vergangenen Samstag beim 1:3 (1:0) gegen den FCK Rot. Die Marke des Mainzers Andreas Ivanschitz, der im April in der Partie beim 1. FC Nürnberg (0:2) nach 188 Sekunden vom Platz flog, gehört der Vergangenheit an. Es war ohnehin spektakulär, was 49 200 Zuschauer in Köln geboten bekamen. Erregte Gemüter wegen Mohamads Notbremse, vier Tore und ein Traumstart für den FCK bei der Rückkehr in die Erste Liga - trotz Sippels Fehler: Der 22-Jährige warf Kölns Milivoje Novakovic den Ball vor die Füße, der Slowene erzielte das 1:0 (8. Minute). "Das geht natürlich auf meine Kappe. Es war mein erstes Bundesliga-Spiel. Ich war sehr motiviert, aber auch etwas nervös", sagte Sippel: "Es tut mir leid, dass die Mannschaft für diesen Sieg so ackern musste." Sein Fehlgriff bleib nach 90 dramatischen Minuten folgenlos, weil Srdjan Lakic (70./84.) und Ivo Ilicevic (88.) aus dem 0:1 ein 3:1 machten. Deshalb war es auch egal, dass Schiedsrichter Felix Brych einen Fehler gemacht hatte. Er zögerte nicht, als Mohamad FCK-Stürmer Erwin Hoffer vor dem Strafraum zu Fall brachte. "Wenn ich Foul pfeife, habe ich keine andere Wahl. Die Regeln geben mir da keinen Spielraum", begründete Brych seine Rot-Entscheidung, die Kölns Manager Michael Meier als strittig bezeichnete. Doch Brych gab auch zu: Novakovics 1:0 hätte er nicht anerkennen dürfen: "Das war eine Fehlentscheidung, weil Novakovic im Abseits stand." Der Fangfehler von Sippel sei ungewollt gewesen, also sei keine neue Spielsituation entstanden, das Tor war eigentlich keines. Novakovic bedankte sich für das Geschenk - Köln war auf dem besten Weg, seine Heimmisere zu beenden. "Das, was wir uns vorgenommen hatten, ist ins Gegenteil verkehrt worden", hielt Manager Meier fest. "Heimsiege müssen Normalität werden", hatte Trainer Zvonimir Soldo nach nur drei Erfolgen im eigenen Stadion in der vergangenen Saison erklärt. "70 Minuten waren okay, aber ein Spiel dauert 90 Minuten", klagte er. Die drei Treffer hätten "wir alle vermeiden können". Nationalstürmer Lukas Podolski sagte: "Die Lauterer waren ganz schlecht. Wir hatten mit zehn Mann die besseren Chancen." Lauterns Christian Tiffert hielt dagegen: "Wir hatten mit Lakic einen Killer, der eiskalt zugeschlagen hat. Jetzt freuen wir uns erstmal über den Sieg und bereiten uns auf das Spiel gegen die Bayern vor." dpa

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