Die perfekte Generalprobe für Peking

Hamburg. Erster Doppelerfolg bei den Männern, Premieren-Sieg bei den Frauen: Die deutschen Olympia-Triathleten haben sich mit einer perfekten Generalprobe auf Peking eingestimmt. Erst triumphierte am Samstag Daniel Unger erneut an der Stätte seines bislang größten Erfolges vor Jan Frodeno

 Jan Frodeno (Zweiter von rechts) und Daniel Unger (Vierter von rechts) zeigten beim Weltcup in Hamburg, dass auch in Peking mit ihnen zu rechnen sein wird. Foto: SZ/ITU

Jan Frodeno (Zweiter von rechts) und Daniel Unger (Vierter von rechts) zeigten beim Weltcup in Hamburg, dass auch in Peking mit ihnen zu rechnen sein wird. Foto: SZ/ITU

Hamburg. Erster Doppelerfolg bei den Männern, Premieren-Sieg bei den Frauen: Die deutschen Olympia-Triathleten haben sich mit einer perfekten Generalprobe auf Peking eingestimmt. Erst triumphierte am Samstag Daniel Unger erneut an der Stätte seines bislang größten Erfolges vor Jan Frodeno. 24 Stunden später feierte Ricarda Lisk ihren ersten Weltcup-Erfolg überhaupt. Zudem rundeten Christian Prochnow als Fünfter bei den Männern und Anja Dittmer als Vierte bei den Frauen das beste Resultat der Deutschen Triathlon Union (DTU) aller Zeiten ab.

Dem Ergebnis folgte sofort die Kampfansage für die Olympischen Spiele. "Ich bin auf Augenhöhe mit den Besten der Welt. Das gibt noch mal richtig Schwung für Peking", betonte Unger, der dank einer starken Schlussphase nach 1:46:51 Stunden als Erster die Ziellinie überquerte.

Egal, was die nicht mit allen internationalen Top-Leuten besetzte Konkurrenz in Hamburg auf den 1,5 Kilometern Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und 10 Kilometern Laufen auch versuchte, "die Deutschen waren immer präsent", betonte der zweitplatzierte Jan Frodeno (Tri Sport Saar Hochwald). "Wir gehen sicher mit einem Lächeln auf den Lippen ins Bett", sagte "Frodo", der sieben Sekunden Rückstand auf Unger hatte.

Dahinter reihte sich auf Platz fünf der Potsdamer Prochnow ein, der das Feld teilweise angeführt hatte. "Für mich war das eine Bestätigung, die ich mir selbst geben wollte", meinte Prochnow - er hatte sich erst am 25. Mai in Madrid das letzte der drei Olympia-Tickets geschnappt vor Maik Petzold, der in Hamburg Siebter wurde. Gregor Buchholz schaffte es als Neunter ebenfalls in die Top-Ten. Unger und Frodeno hatten ihre Peking-Fahrkarten bereits 2007 in Hamburg als WM-Erster und -Sechster gelöst.

Auch die deutschen Frauen unterstrichen ihre Ambitionen. Die Waiblingerin Lisk feierte mehr oder weniger einen Start-Ziel-Sieg bei letztlich schweren Bedingungen in Hamburg - gegen Ende des Rennens setzten heftiger Regen und Wind ein. Lisks Zeit: 1:57:42 Stunden. Die Haupt-Anwärterin auf Olympia-Gold, Vanessa Fernandes aus Portugal, hatte auf der Laufstrecke aufgegeben. Die ebenfalls für Peking qualifizierte Dittmer wurde gestern Vierte, Christiane Pilz war in der Hansestadt nicht am Start. Joelle Franzmann (LC asics Rehlingen) belegte Platz neun.

Olympia-Topfavorit Javier Gomez, der in Hamburg fehlte, dürfte im fernen Spanien die selbstbewussten Worte der deutschen Männer mit einiger Besorgnis gehört haben. Der aktuelle Weltmeister und Weltcup-Primus sowie Freund von Ricarda Lisk hatte auf das erneute Duell mit Daniel Unger kurzfristig verzichtet, das der Deutsche im Vorjahr für sich entschieden hatte. "Diesmal hat es mit Javier Gomez nicht geklappt. Das erhöht die Spannung in Peking noch mehr", betonte Unger. Gomez' Schwäche ist eine von Ungers Stärken - die letzten Meter. "So hart es auch werden kann, ich hoffe, dass einer von uns es schaffen kann", sagte Unger. dpa

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