Die Oberliga war Endstation - es lebe die Oberliga

Elversberg. In fünf Jahren von der Kreisliga A Höcherberg bis in die Oberliga Südwest - was die Reserve der SV Elversberg geschafft hat, wird im Saarfußball wohl noch lange einzigartig bleiben. Trainer Gary Blissett führte seine Mannschaft, die von einer kontinuierlichen Verstärkung aus dem Regionalliga-Aufgebot profitierte, fast im Durchmarsch in die fünfthöchste deutsche Liga

Elversberg. In fünf Jahren von der Kreisliga A Höcherberg bis in die Oberliga Südwest - was die Reserve der SV Elversberg geschafft hat, wird im Saarfußball wohl noch lange einzigartig bleiben. Trainer Gary Blissett führte seine Mannschaft, die von einer kontinuierlichen Verstärkung aus dem Regionalliga-Aufgebot profitierte, fast im Durchmarsch in die fünfthöchste deutsche Liga. Doch während die SVE II personelle, taktische und konditionelle Defizite in der Verbandsliga ohne Leistungsabfall wegstecken konnte, stellte sich die Oberliga als eine Liga zu hoch heraus.

"Was wir in den vergangenen Jahren mit der Truppe und Trainer Blissett erreicht haben, ist sensationell. Auch wenn die abgelaufene Saison nicht die beste war", blickt Team-Manager Dominik Holzer zurück. Vier Spiele vor Saisonende zog der Club einen Schlussstrich unter die Erfolgs-Ära. Blissett wurde entlassen, Dominik Jung, der kommende A-Jugend-Trainer der SVE, übernahm die abstiegsgefährdete Mannschaft. Doch nur dank des finanziellen Zusammenbruchs des FSV Ludwigshafen-Oggersheim in der Regionalliga West schaffte die SVE II am Ende den Verbleib in der Oberliga.

Für die kommenden Saison scheint es, als mache die SVE das erste Mal in ihrer mehr als zehnjährigen Profifußball-Geschichte richtig ernst. Mit Günter Erhardt wurde einer der erfolgreichsten saarländischen Amateurtrainer für die Oberliga-Elf verpflichtet. Sein Co-Trainer wird Jung. Beide zusammen haben einen Kader von 30 Spielern. Einer davon soll Stürmer Said Chouaib sein, der Erhardt wohl von Borussia Neunkirchen nach Elversberg folgt. "Fünf Spieler werden die komplette Vorbereitung im Regionalliga-Kader absolvieren. Von den restlichen 25 Spielern gehören elf Spieler ausschließlich dem Oberliga-Aufgebot an, die restlichen 14 sind A-Jugendspieler", erklärt Erhardt, dessen Ziel die komplette Neustrukturierung des Regionalliga-Unterbaus ist. "Wir haben nur noch fünf Spieler, die über 23 Jahre alt sind. Alle anderen sind Jahrgang 1990 oder jünger. Der Trainingsumfang wird wie in der Regionalliga sein. Auch während der Saison werden wir fast täglich trainieren. Die Oberliga-Spieler sollen körperlich und taktisch auf einer Höhe mit den Regionalliga-Spielern sein", sagt Erhardt, der sich auf kein bestimmtes Spielsystem festlegen möchte: "Die Spieler müssen flexibel sein und sich taktisch in jedem System zurecht finden. Es kann durchaus sein, dass wir taktisch anders als die Regionalliga-Mannschaft spielen. Das hängt auch vom Gegner ab." Gedanken um den Klassenverbleib macht sich Erhardt nicht: "Ich kenne die Oberliga genau. Mit unserer Mannschaft werden wir keine Probleme bekommen, die Liga zu halten."

Strukturen bei der SVE werden klarer, Aufgabengebiete sind deutlich abgesteckt. Morgen beginnt der 30-köpfige Erhardt-Jung-Kader mit der Vorbereitung. "Wir werden zum Auftakt in Elversberg trainieren. Danach ist unser Trainingsgelände in Neunkirchen Oberstadt. Unsere Saisonspiele tragen wir aber an der Kaiserlinde aus", erklärt Jung. Die Vorbereitung des Regionalliga-Kaders beginnt am 4. Juli.

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