Die Null steht – hinten und vorne

Worms · Fußball-Regionalligist SV Elversberg holt in Worms ein torloses Unentschieden.

Das war erneut auswärts weder Fisch noch Fleisch. Die SV Elversberg kam am vergangenen Samstag bei Wormatia Worms nur zu einem 0:0-Unentschieden. Dabei spielte die SVE besser als noch in den drei Auswärtsspielen zuvor, aber noch lange nicht gut. "Ich sehe heute nur das Positive. Wir haben uns gesteigert, hatten ordentliche Torabschlüsse und haben erneut zu null gespielt", sagte SVE-Stürmer Moritz Göttel. Der 24-Jährige durfte in Worms von Beginn an ran, da Edmond Kapllani an einer Muskelverhärtung im Oberschenkel laboriert. Ansonsten blieb die Elversberger Startelf im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart II gleich.

Göttel hatte in der 38. Minute eine halbe Torchance, als er aus spitzem Winkel an Wormatia-Torhüter Mario Miltner scheiterte. Auffälligster Offensivspieler der SVE war Merveille Biankadi, der zwar im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kam, aber in der ersten Halbzeit vier Mal aufs Wormser Tor schoss. Vier Mal segelte der Ball weit am Tor vorbei. "Ich weiß auch nicht, was das ist. Im Training treffe ich das Tor. Ich habe im Spiel zu viele Gedanken und Ideen im Kopf. Edi (Stürmer Edmond Kapllani, Anm. der Red.) hat mir schon gesagt, dass ich immer den ersten Gedanken machen soll", erklärt Biankadi. Trainer Michael Wiesinger nahm den 21-Jährigen nach dem Spiel in Schutz. "Ich weiß nicht, ob es noch einen Sechser in der Liga gibt, der in einer Halbzeit vier Mal auf das gegnerische Tor schießt", sagte Wiesinger.

Die Wormser hatten vor 993 Zuschauern die besseren Torchancen. In der 10. Minute hielt SVE-Torhüter Daniel Batz einen 16- Meter-Schuss von Sandro Loechelt und entschärfte auch die Großchance von Florian Treske, der Batz beim Nachschuss ans Knie schoss. In der 45. Minute hatte der Ex-Elversberger Ricky Pinheiro die nächste Chance für Worms, köpfte aber aus sieben Metern ans Außennetz.

Nach dem Seitenwechsel dachte Wiesinger, "dass wir vor allem in der Schlussphase drauf und dran sind, das 1:0 zu machen". Aber daraus wurde nichts. Die Elversberger hatten in Worms in 90 Minuten keine Torchance, die man machen muss. In vier Auswärtsspielen 2017 hat die SVE erst ein Tor geschossen - ein Elfmeter von Matthias Cuntz bei der 1:2-Niederlage in Ulm. Kein Team der Liga ist in diesem Jahr auswärts schlechter als die SVE.

Das Kuriose: Über die ganze Saison gesehen ist die SVE weiterhin die stärkste Auswärtsmannschaft der Liga. "Vielleicht laufen wir die Gegner nicht so hoch an wie zu Hause - keine Ahnung. Eine richtige Erklärung habe ich auch nicht", sagte Mittelfeldspieler Jan Washausen, der in der vergangenen Woche seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag um ein Jahr verlängerte. Michael Wiesinger fand den Punktgewinn seines Teams in Worms in Ordnung und geht nun in die letzten fünf Saisonspiele, davon drei Heimspiele. Bei vier Siegen hätte die SVE den Relegationsplatz sicher.

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