Die notwendige Quälerei beginnt

Kaiserslautern. Wie ein schweres Tuch liegt die schwüle Hitze über dem Grün. Selbst die wenigen Regentropfen, die kurz Kühlung versprechen, sind bald verdunstet. Und mitten unter diesem Tuch quälen sich 25 Profis über den Trainingsplatz des 1. FC Kaiserslautern

 Kleider machen Leute: Die Neuzugänge des 1. FC Kaiserslautern - Leon Jessen, Jan Simunek, Christian Tiffert, Oliver Kirch, Chadli Amri und Iljan Micanski (von links) - präsentieren auf dem Stiftsplatz in Kaiserslautern die neue Sportkleidung des Vereins. Foto: dpa

Kleider machen Leute: Die Neuzugänge des 1. FC Kaiserslautern - Leon Jessen, Jan Simunek, Christian Tiffert, Oliver Kirch, Chadli Amri und Iljan Micanski (von links) - präsentieren auf dem Stiftsplatz in Kaiserslautern die neue Sportkleidung des Vereins. Foto: dpa

Kaiserslautern. Wie ein schweres Tuch liegt die schwüle Hitze über dem Grün. Selbst die wenigen Regentropfen, die kurz Kühlung versprechen, sind bald verdunstet. Und mitten unter diesem Tuch quälen sich 25 Profis über den Trainingsplatz des 1. FC Kaiserslautern. Kaum ein Windhauch bringt Abwechslung, und gnadenlos gellen die Kommandos des Trainer-Teams unter Chef-Trainer Marco Kurz über den Platz.

Kondition als Trumpf Die großen Ferien sind zu Ende, und die Vorbereitung zur Bundesliga-Saison hat begonnen. Und irgendwie genügt dieses Wort "Bundesliga", um all diesen Strapazen einen Sinn zu geben. Intervall-Läufe, Sprints, Sprungübungen, alles auf Zeit, alles, um als Aufsteiger in dieser Bundesliga zu bestehen. "Wir wissen, dass wir jetzt die Grundlagen schaffen für den Rest der Saison. Das ist Quälerei, aber es ist notwendig", sagt Kapitän Martin Amedick.

Fast zwei Stunden dauert es, bis die Spieler einen Ball überhaupt zu sehen bekommen. Erst nach knapp drei Stunden ist die erste Einheit an diesem Tag zu Ende. Und die Spieler scheinen ihre Hausaufgaben gemacht zu haben. "Die Ergebnisse der Leistungs-Tests sind zwar noch nicht raus, aber es sieht so aus, als wären sie alle fit", sagt Kurz.

Natürlich ist auch bei den anderen Mannschaften die Kondition entscheidend. Aber bei Kaiserslautern scheint sie noch ein wenig wichtiger zu sein. Die Kondition war schon in Liga zwei ein Trumpf, betont Kapitän Amedick: "Wir konnten am Ende immer noch zulegen, das hat uns ausgezeichnet." Und so muss jetzt auch in der Hitze gearbeitet werden.

Zwei bis drei Neue noch Bis auf Pierre de Wit, der nach seinem Kreuzbandriss zwar wieder aus der Reha entlassen ist, sich aber in Leverkusen individuell in Form bringt, steht Marco Kurz schon jetzt der komplette Kader zur Verfügung. So weit er denn schon steht. Zwei oder drei Spieler sollen noch hinzukommen. Neben Innenverteidiger Jan Simunek, Linksverteidiger Leon Jessen, den Mittelfeldspielern Christian Tiffert, Oliver Kirch, Ivo Ilicevic und Chadli Amri, Stürmer Ilian Micanski und Talent Alan Stulin soll noch ein Stürmer und ein linker Mittelfeldspieler kommen. Sollte sich was ergeben, könnte auch hinten rechts aufgerüstet werden.

Und die junge Mannschaft hat an Erfahrung gewonnen. Tiffert (28) gehört zu den ältesten Spielern im Kader, von seinen 161 Erstliga-Spielen soll die Mannschaft profitieren. "Ich bin kein Typ, der durch Sprechen auffällt. Ich will auf meine Art dazu beitragen, und das ist mir bisher ganz gut gelungen", sagt er. Schließlich ist schon das Ziel, der Klassenverbleib, denkbar schwer. Doch trotz des vergleichbar kleinen Etats und der größeren individuellen Klasse der Gegner ist Cheftrainer Kurz optimistisch: "Natürlich zählt über 34 Spieltage nur, dass wir die Klasse halten. Aber wir wollen auch Ausrufezeichen setzen. Diese Saison wird knallhart." Die Vorbereitung ist ein Vorgeschmack darauf.

Auf einen Blick

Die Vorbereitung des Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern:

Trainingslager: 16. bis 23. Juli in Herxheim.

Testspiele: 3. Juli: Fanspiel in Waldsee (16 Uhr); 7. Juli: SC Großrosseln (18.15 Uhr); 9. Juli: SC Hauenstein (18 Uhr); 15. Juli: FSV Frankfurt in Neustadt (18.30 Uhr); 21. Juli: FC Metz in Offenbach/ Queich (18 Uhr); 24. Juli: FC Liverpool im Fritz-Walter-Stadion (16 Uhr); 31. Juli: AJ Auxerre in Fritz-Walter-Stadion (16 Uhr, im Rahmen des Stadionfestes); 7. August: FC Aberdeen im Fritz-Walter-Stadion (16 Uhr).

Erstes Pflichtspiel: 13. August: VfL Osnabrück (erste Hauptrunde im DFB-Pokal) in Osnabrück (19 Uhr). jbö

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