Die Neuen müssen endlich liefern

Hamburg · Beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV wächst vor dem Heimspiel gegen den FSV Mainz der Druck. Vor allem die Neuen um Nicolai Müller blieben hinter den Erwartungen zurück. Sie müssen sich deutlich steigern.

Wenn Nicolai Müller über seine neue sportliche Heimat spricht, macht er große Augen. "Hier ist alles zwei Nummern größer als in Mainz ", sagte der Offensivspieler des Hamburger SV vor der Partie gegen seinen Ex-Club an diesem Sonntag (15.30 Uhr). Doch so groß die Euphorie auch ist, auf dem Platz scheint Müller die Raute auf der Brust regelrecht zu lähmen. Mit seinen durchwachsenen Leistungen steht der frühere Fußball-Nationalspieler sinnbildlich für die millionenschweren Neuzugänge des Bundesliga-Dinos, die einfach nicht in die Gänge kommen.

Nach dem Klassenverbleib in der vergangenen Saison in letzter Sekunde über die Relegation investierten die Hamburger knapp 30 Millionen Euro in neue Spieler, kauften ein wie ein Champions-League-Teilnehmer - doch das Ergebnis ist ernüchternd: Nach 13 Spielen steht der Traditionsclub schon wieder am Abgrund, rutschte zuletzt sogar auf einen direkten Abstiegsplatz.

"Wir sind im Abstiegskampf. Etwas anderes zu erzählen, wäre blöd. Es geht nur um den Klassenverbleib", sagte Müller. Seitdem der 26-Jährige, der für 4,5 Millionen Euro Ablöse aus Mainz kam, am sechsten Spieltag das erste Hamburger Saisontor erzielte, geht bei ihm kaum noch was. "Ganz klar: Bei mir ist noch Steigerungspotenzial", sagte Müller. Dies gilt auch für die anderen vermeintlichen Verstärkungen. Torjäger Pierre-Michel Lasogga (8,5 Millionen Euro Ablöse) und Lewis Holtby (im Sommer werden 6,5 Millionen Euro fällig) schmorten nach etlichen schwachen Auftritten zuletzt nur auf der Bank - das droht nun auch Matthias Ostrzolek (2,75 Millionen Euro Ablöse). Der Brasilianer Cléber (3 Millionen Euro Ablöse) spielte bislang bestenfalls eine Nebenrolle. Einzig Valon Behrami (3,5 Millionen Euro Ablöse) überzeugte. Kein Wunder also, dass HSV-Verantwortliche den Druck erhöhen. "Wir haben bis Weihnachten die Möglichkeit, unsere Position deutlich zu verbessern. Jetzt zählt es", sagte Sportchef Peter Knäbel.

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