Die neue Welt des Lukas Podolski

Frankfurt. Die vergangenen fünf Monate müssen für Lukas Podolski wie im Zeitraffer verlaufen sein. Aus den Rauchschwaden im Rheinenergiestadion nach dem Abstieg des 1. FC Köln am 5

Frankfurt. Die vergangenen fünf Monate müssen für Lukas Podolski wie im Zeitraffer verlaufen sein. Aus den Rauchschwaden im Rheinenergiestadion nach dem Abstieg des 1. FC Köln am 5. Mai ging es in die Vorbereitung auf die Fußball-EM, es folgten suboptimale Auftritte für Deutschland beim Turnier in Polen und der Ukraine, der Wechsel auf die Insel und ein guter Saisonstart mit dem FC Arsenal in die Premier League. Aber auch ein neuer Status bei Bundestrainer Joachim Löw: der als Reservist."Das heißt nicht, dass die Stimmung fällt. Klar ist es mein Anspruch, zu spielen. Aber die Konkurrenz ist groß. Also ist es eine Entscheidung des Trainers", sagte der 27-Jährige gestern auf der Pressekonferenz in der Frankfurter Fußball-Arena. Der 103-malige Nationalspieler wird aller Voraussicht nach erneut nicht erste Wahl sein, wenn es in der WM-Qualifikation morgen in Dublin gegen Irland und am Dienstag in Berlin gegen Schweden geht.

"Wichtig ist, dass alle ein Ziel verfolgen", sagte Podolski mit Blick auf die WM 2014 in Brasilien. Im offensiven Mittelfeld besteht ein Überangebot. Gegen die Iren werden wohl Thomas Müller, Mesut Özil und Marco Reus erste Wahl sein. Aber über trübe Aussichten macht sich der Karnevalsaktivist überhaupt keine Gedanken. Dass er nichts verlernt hat, zeigt sein Einstieg auf der Insel. In den ersten neun Spielen traf "Prinz Poldi" viermal. Den guten Start betrachtet der Profi als "Momentaufnahme". Er wolle diese Leistungen bestätigen und sich auf dem "hohen Niveau" unter Trainer Arsene Wenger weiter verbessern.

In seiner neuen Welt in London schöpft er Kraft. Die Eindrücke aus den "engen Stadien mit den verrückten Fans" die Zuneigung, die er von den Anhängern der Gunners erfährt, tun Podolski gut. Und er ist auf dem besten Weg zur Kultfigur. Ein Video auf der Klubseite ist ein Renner. Der einstige Mittelfeldrecke Ray Parlour bringt Lukas Podolski Cockney bei, ein Slang, der in London auf der Straße gesprochen wird. Podolski macht voll mit, zur Freude von Parlour. "Er ist ein sehr guter Schüler", sagt er immer wieder und lacht aus voller Brust. Und wenn es noch eines Beweises bedurfte, antwortet Podolski auf die Frage, wie es mit seinem Englisch aussehe: "Very good, thank you." dapd

Hintergrund

Die deutschen Nationalspieler können bei einer erfolgreichen Qualifikation für die Fußball-WM 2014 in Brasilien bis zu 200 000 Euro an Prämien pro Mann kassieren. Der DFB hat sich mit dem von Kapitän Philipp Lahm angeführten Spielerrat auf 20 000 Euro pro Einsatz verständigt. Die DFB-Auswahl bestreitet insgesamt zehn Partien. Das Prämien-Modell entspricht nach Verbandsangaben exakt dem der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. dpa

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