Die neue Rolle der Marion Jones als zu schärfendes Messer

Tulsa. Marion Jones (Foto: dpa) ist wieder da. Die einst schnellste Frau der Welt wagt in der nordamerikanischen Basketball-Liga WNBA einen Neuanfang. Mit dem Saisonauftakt an diesem Samstag soll für das ehemalige Glamour-Girl der Leichtathletik nach Doping-Lügen, tiefem Fall und sechsmonatiger Haftstrafe wieder allein der Sport im Vordergrund stehen

Tulsa. Marion Jones (Foto: dpa) ist wieder da. Die einst schnellste Frau der Welt wagt in der nordamerikanischen Basketball-Liga WNBA einen Neuanfang. Mit dem Saisonauftakt an diesem Samstag soll für das ehemalige Glamour-Girl der Leichtathletik nach Doping-Lügen, tiefem Fall und sechsmonatiger Haftstrafe wieder allein der Sport im Vordergrund stehen. "Ich sehe es als Herausforderung an", sagt Jones, die für Tulsa Shock aus dem US-Bundesstaat Oklahoma spielt. Der Verein gehört zu den Großen der Liga, wurde als Detroit Shock 2003, 2006 und 2008 Meister. Im Oktober 2009 wurde der Wechsel nach Tulsa beschlossen.

Mit ihren 34 Jahren ist sie die Älteste in der Mannschaft. Seit 1997 hat Jones nicht mehr unter Wettkampfbedingungen Basketball gespielt. Damals verließ sie die Universität von North Carolina und wechselte zur Leichtathletik. Als Basketballerin hatte sie drei Jahre zuvor die "Tar Heels" zur College-Meisterschaft geführt. Ihr damaliges Trikot mit der Rückennummer 20 hängt noch heute an der Hallendecke des Carmichael-Auditoriums.

In Tulsa wird die fünfmalige Olympiasiegerin von Sydney, die nach ihrem Doping-Geständnis 2007 alle Medaillen verlor, öfter mal auf der Bank Platz nehmen. "Ich werde jede Rolle ausfüllen, die der Trainer mir zukommen lässt", sagt Jones. Trainer Nolan Richardson ist von ihr begeistert. "Sie erinnert mich an ein Messer, das nicht richtig scharf ist. Aber wir haben die Möglichkeit, es zu schärfen. Ich habe Spielerinnen gesucht, die laufen und verteidigen können", betont er. Jones passte mit ihrer Vergangenheit als Sprinterin und Weitspringerin nahezu perfekt ins Anforderungsprofil. "Sie spielt mit großem Herz und ist eine begabte Athletin. Ich habe einige Dinge gesehen, die waren unglaublich", lobt Richardson. dpa