Die nächsten vier Wochen könnten das Olympia-Feuer entfachen

Der legendäre Karneval der Stadt ist längst vorbei. Vielmehr geht im August in Rio de Janeiro, das bekanntlich auf der Südhalbkugel liegt, der Winter gerade zu Ende. Ohne Schnee natürlich und bei durchschnittlich 25 Grad, aber eine Reise sollte Rio dennoch wert sein.

Oder nicht?

In ziemlich genau vier Monaten, am 5. August, beginnen die 31. Olympischen Spiele in Brasiliens wichtigster Metropole. Viel wird in Deutschland über die Sicherheit diskutiert, über noch nicht fertige Sportstätten, über die gesundheitsgefährdende Wasserqualität in der Guanabara-Bucht, wo die Segelwettbewerbe stattfinden. Echtes Olympia-Fieber will sich noch nicht so recht ausbreiten.

Das ist im Saarsport nicht anders - was auch daran liegt, dass die Qualifikation eher schleppend verläuft. Turnerin Pauline Schäfer hat dank ihrer WM-Bronzemedaille am Schwebebalken aus dem vergangenen Jahr ihren Einzelstart sicher. Marc Zwiebler vom BC Bischmisheim ist dank seiner Weltranglistenposition in Rio dabei, wenngleich der Qualifikationszeitraum im Badminton noch bis 1. Mai läuft. Fußballerin Dzsenifer Marozsan wird sicher im Kader der Frauen-Nationalmannschaft stehen. Und Bahnradfahrerin Lisa Klein dürfte am 30. Mai offiziell nominiert werden für den deutschen Vierer - mindestens als Ersatzfahrerin.

Dahinter aber sieht es mau aus. Noch. Was vor allem an den Triathleten liegt, die beim ersten WM-Rennen Anfang März in Abu Dhabi, der ersten Olympia-Ausscheidung im Jahr 2016, bitter enttäuschten. Selbst Anne Haug, Neuzugang beim LAZ Saarbrücken , die eigentlich qualifiziert ist, schaffte es nicht, über den weniger anspruchsvollen Leistungsnachweis ihre Qualifikation zu bestätigen. Am Wochenende steht in Australien, an der Gold Coast, für die deutschen Männer um Steffen Justus die zweite Chance an. Folgt jetzt die Wende?

Tatsächlich könnten die nächsten vier Wochen einen echten Schwung bringen, das Olympia-Feuer entfachen. Übernächstes Wochenende kann sich Ruderin Anja Noske bei den deutschen Kleinbootmeisterschaften für einen Startplatz im Leichtgewichts-Doppelzweier in Stellung bringen. Gymnastin Laura Jung kämpft bei den Pre-Olympics in Rio um ihr Ticket. Die Badmintonspieler Michael Fuchs , Johannes Schöttler und Olga Konon müssen entscheidende Punkte sammeln, und von 5. bis 8. Mai greifen die Beckenschwimmer Christoph Fildebrandt, Annika Bruhn und Marlene Hüther bei den deutschen Meisterschaften in Berlin an.

Rio de Janeiro ist eine Reise wert. Das wissen alle Sportler. Nichts anderes zählt für sie in diesen Tagen. Und wer dabei ist, wird im August vor Ort seinen eigenen Karneval feiern.

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