Die nächste Schlappe

Saarlouis. "Ich bin einfach nur enttäuscht und sehr traurig. Wir haben diese Woche sehr gut gearbeitet, uns viel mehr vorgenommen und wollten die Punkte unbedingt hier behalten", sagte der konsternierte Andre Gulbicki am Samstagabend. Kurz zuvor war der Schlusspfiff der Zweitliga-Handballpartie zwischen der HG Saarlouis und dem VfL Bad Schwartau ertönt

 Seltenes Bild in der Stadtgartenhalle: Der Gegner der HG Saarlouis - hier der VfL Bad Schwartau - jubelt über einen Auswärtssieg. Foto: rup

Seltenes Bild in der Stadtgartenhalle: Der Gegner der HG Saarlouis - hier der VfL Bad Schwartau - jubelt über einen Auswärtssieg. Foto: rup

Saarlouis. "Ich bin einfach nur enttäuscht und sehr traurig. Wir haben diese Woche sehr gut gearbeitet, uns viel mehr vorgenommen und wollten die Punkte unbedingt hier behalten", sagte der konsternierte Andre Gulbicki am Samstagabend. Kurz zuvor war der Schlusspfiff der Zweitliga-Handballpartie zwischen der HG Saarlouis und dem VfL Bad Schwartau ertönt. Die von Gulbicki trainierten Saarländer unterlagen vor 1250 Zuschauern in der Saarlouiser Stadtgartenhalle mit 30:31 (19:17) und sind nun seit sieben Spielen sieglos.Symptomatisch für die letzten Wochen waren wohl die letzten Sekunden des Spiels: Beim Stand von 30:31 war es an Saarlouis, den letzten Angriff der Partie auszuführen. Als die Hallenuhr 59:56 Minuten Spielzeit anzeigt, fliegt der zuvor eingewechselte Rechtsaußen Philipp Leist in den Kreis, guckt Gäste-Torwart Ariel Panzer aus und trifft platziert ins linke Eck. Im gleichen Moment ertönt das Schlusssignal, und die Halle wird zum Tollhaus: Die Zuschauer reißt es von ihren Sitzen, jeder freut sich für die HG, die wenigstens einen Punkt in der Stadtgartenhalle behalten kann.

Doch Pustekuchen. Eine einfache Handbewegung der umstrittenen Schiedsrichter Thomas Kern (aus Bellheim) und Thorsten Kuschel (Hagenbach) ließ die Fans schlagartig verstummen: Leist trat bei seinem Absprung über die Linie - das Tor zählte nicht. Der Jubel wechselte die Farben, und die Mannschaft aus Bad Schwartau versammelte sich hüpfend zum obligatorischen Sieger-Kreis. "Ich habe es selbst nicht gesehen, aber ich glaube, die Schiedsrichter hatten Recht", gestand Leist, der in drei Sekunden vom Held des Abends zur tragischen Figur wurde. "Am Ende hatten wir Pech", sprang ihm sein Trainer zur Seite. "Wir haben in der ersten Halbzeit in der Deckung gut agiert, aber leider zu viele Zeitstrafen bekommen und waren vier Mal in Unterzahl, in der wir dann auch die entscheidenden Tore kassiert haben", lautete Gulbickis sachliche Analyse des Spiels: "Das war ärgerlich. Trotzdem gingen wir dann noch mit einer Führung in die Pause und hatten es selbst in der Hand. Dann haben wir aber zu viele Tore aus der zweiten Reihe kassiert." Die meisten davon erzielte Bad Schwartaus Toni Podpolinski (neun Treffer), den die HG zu keiner Zeit in den Griff bekam.

Ein Grund dafür nannte Gulbicki ohne Umschweife: "Unsere Torhüter haben heute eine schlechte Leistung gebracht." Sowohl Darius Jonczyk, der Mitte der zweiten Halbzeit zwar wichtige Würfe abwehren konnte, als auch Jan Peveling blieben an diesem Samstag hinter ihren Möglichkeiten zurück. Dass Rückraum-Schütze Daniel Fontaine mit zehn Toren wieder zurück zu alter Stärke fand, war an diesem Abend fast nebensächlich. "Wir wollten unbedingt die Revanche gegen Bad Schwartau, aber das Leben geht auch so weiter. Wir müssen schauen, dass wir diese Woche noch besser arbeiten und am Samstag beim TV Bittenfeld siegen. Anders geht es nicht", sagte Andre Gulbicki.

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