„Die Mutter aller Saarderbys“

Homburg · Die Mannschaften sind gerüstet, die Polizei auch – das Saarderby zwischen dem FC Homburg und dem 1. FC Saarbrücken kann kommen. Bei den Gastgebern könnte ein ganz wichtiger fehlen: Trainer Jens Kiefer.

 Beim letzten Derby im Waldstadion gegen den 1. FC Saarbrücken zündelten Homburger Fans mit Bengalos. Das soll an diesem Samstag durch scharfe Kontrollen verhindert werden. Foto: Schlichter

Beim letzten Derby im Waldstadion gegen den 1. FC Saarbrücken zündelten Homburger Fans mit Bengalos. Das soll an diesem Samstag durch scharfe Kontrollen verhindert werden. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Wenn das Fußball-Regionalligaderby zwischen dem FC Homburg und dem 1. FC Saarbrücken an diesem Samstag um 14 Uhr im Homburger Waldstadion angepfiffen wird, kann der FCH personell aus dem Vollen schöpfen. Alle Spieler der Grün-Weißen sind einsatzfähig und brennen auf einen Einsatz gegen den Lokalrivalen. Einzig FCH-Trainer Jens Kiefer, der wegen einer ausgewachsenen Grippe seit Montag das Bett hüten muss, droht auszufallen.

Sportvorstand Angelo Vaccaro, der während Kiefers Abwesenheit die Trainingsleitung übernommen hat, wird den Trainer wohl auf der Homburger Bank ersetzen. "Wir sind heiß auf das Spiel und haben trotz des Trainerausfalls sehr gut gearbeitet. Jetzt kommt es auf die Eigenverantwortung jedes Einzelnen an", sagt Torwart Niklas Jakusch. Sollte Vaccaro für Kiefer einspringen müssen, werde er "die Aufstellung mit dem Trainer absprechen", hat der Vorstand angekündigt.

Keine Sorgen muss man sich um Saarbrückens Trainer Dirk Lottner machen. Zu positiv war die Entwicklung seiner Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf. Dennoch muss "die Mutter aller Saarderbys" (Zitat FCS-Kapitän Manuel Zeitz) nach dem bescheidenen Auftritt beim 3:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern II für die Blau-Schwarzen einige Fragen beantworten: Gibt es jetzt den Befreiungs- oder einen weiteren Rückschlag? War es ein kleines Formtief oder wird es die erste echte Krise?

"Die Frage ist, wie kann man das Spiel gewinnen?", sagt Lottner, "95 Prozent reichen bei uns nicht aus. Wir müssen unser Spiel über 94 Minuten durchziehen, es reicht nicht, mit angezogener Handbremse zu spielen." Dabei spiele nicht nur die körperliche Belastung der letzten Wochen die Hauptrolle. "Es geht auch immer darum, den Kopf dahin zu bringen, dass du mental all deine Stärken abrufen kannst. Wir werden genau hinschauen, wer die nötige Frische hat, den Kampf anzunehmen, der uns in Homburg erwartet."

Auch Lottner hat erkannt, dass der aktuelle FCH nichts mehr mit den Grün-Weißen vom Saisonstart gemein hat. "Da ist ein anderes Tempo, ein anderes Selbstbewusstsein in den Aktionen", sieht der Kölner den Gegner klar im Aufwind, "wir wollen kompakter stehen, das Feld eng machen und so unsere Tugenden im Zweikampf in die Waagschale werfen." Im Aufgebot wird es keinen Unterschied geben zum Montag. Das dürfte für die Startelf nicht gelten. Dominic Rau, Daniel Döringer oder auch Marco Meyerhöfer brennen auf ihre Chance, im Derby von Beginn an dabei zu sein.

Rund um die Partie, die von der saarländischen Polizei als "Rot-Spiel" mit erhöhter Gefährdungslage eingestuft wird, werden auch die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. "Wir müssen uns wegen der aufwändigen Kontrollen auf längere Wartezeiten vor den Eingangsbereichen einstellen", erklärt FCH-Geschäftsführer Rafael Kowollik. Die Kassen am Homburger Waldstadion werden bereits um 12 Uhr geöffnet. Um 12.30 Uhr öffnet der Gästebereich des Stadions. FCH-Sicherheitsbeauftragter Bernhard Benz will vor allem jede Art von Pyrotechnik aus dem Stadion raushalten. "Das Stadion samt Umland wird seit Donnerstag rund um die Uhr überwacht", berichtet der frühere Polizeibeamte.

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