Die meisten tippen auf Alonso

Sao Paulo. Spitzenreiter Fernando Alonso gilt für die meisten als WM-Favorit, bei Verfolger Sebastian Vettel driften die Meinungen indes weit auseinander: Die deutschen Formel-1-Fahrerkollegen schätzen die Titelchancen ihres Landsmanns völlig konträr ein

 Ihn gilt es, im Schlussspurt der Formel 1 zu schlagen: der WM-Führende Fernando Alonso. Foto: dpa

Ihn gilt es, im Schlussspurt der Formel 1 zu schlagen: der WM-Führende Fernando Alonso. Foto: dpa

Sao Paulo. Spitzenreiter Fernando Alonso gilt für die meisten als WM-Favorit, bei Verfolger Sebastian Vettel driften die Meinungen indes weit auseinander: Die deutschen Formel-1-Fahrerkollegen schätzen die Titelchancen ihres Landsmanns völlig konträr ein. Von "Ja" über "Ich denke schon" oder "Wie definieren wir realistisch?" bis zu "Nein" lauten die Antworten auf eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur vor dem Großen Preis von Brasilien am Sonntag.

Für Rekord-Weltmeister Michael Schumacher ist die Sache auch eine Herzensangelegenheit. Der Mercedes-Pilot aus Kerpen drückt seinem Kumpel Sebastian "alle meine Daumen, das ist ja kein Geheimnis". Schumacher setzt aber nicht nur aus alter Verbundenheit auf den schon 25 Punkte hinter Alonso liegenden Vettel: "Sondern vor allem, weil er das Zeug dazu hat, den Titel zu holen".

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug und Sauber-Pilot Nick Heidfeld trauen Red-Bull-Fahrer Vettel ebenfalls noch den großen Coup zu. Nico Rosberg im zweiten Silberpfeil schwächt ab: "Sebastian Vettel hat noch eine Chance." Timo Glock (Virgin) und Nico Hülkenberg sind eher skeptisch. "Es müsste schon einiges passieren, damit er noch Weltmeister wird", urteilte Williams-Pilot Hülkenberg. Nach Adrian Sutils Meinung ist die WM für Vettel gelaufen. "Ich denke nein. Er hat mit Fernando einen Fahrer vor sich, der nicht mehr zwingend gewinnen muss", sagt der Force-India-Pilot.

Die überwiegende Festlegung auf Alonso als Weltmeister überrascht angesichts der Ausgangslage vor dem vorletzten Saisonrennen an diesem Sonntag (17 Uhr unserer Zeit/RTL und Sky) in Sao Paulo nicht. Der Ferrari-Pilot führt mit 231 Punkten vor Red-Bull-Rivale Mark Webber (220), McLaren-Mercedes-Mann Lewis Hamilton (210) und Vettel (206). Titelverteidiger Jenson Button (189) dürfte als Gesamtfünfter angesichts von 42 Zählern Rückstand aus dem Rennen sein. Gleich ein Quartett tippt auf den Spanier. "Alonso, denn er hat ein solides Auto und recht viel Vorsprung", legt sich Rosberg fest. "Im Moment sieht alles stark nach Alonso aus. Seine Konstanz hat ihn an Red Bull vorbeiziehen lassen. Seine Erfahrung ist sicher auch kein Nachteil in so einer Situation", konstatiert Glock. "Alonso, weil er der Nervenstärkste ist und bereits die meiste Erfahrung im Titelkampf hat", meint Hülkenberg. "Schwer, sich festzulegen. Aber Alonso ist sicherlich klar im Vorteil", sagt Sutil, der Webber und Hamilton auch noch eine Chance gibt.

Bei Schumacher und Haug ist bekannt, dass sie keine Alonso-Freunde sind. Heidfeld setzt als einziger auf Webber. dpa

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