Die Marschroute ist klar

Saarbrücken · Die Euphorie ist da, bis zu 4500 Zuschauer werden an diesem Samstag im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion erwartet, wenn der 1. FC Saarbrücken sein erstes Saisonspiel in der Regionalliga bestreitet.

 Dirk Lottner steht vor seiner Pflichtspiel-Premiere als Trainer des 1. FC Saarbrücken. Zum Auftakt empfängt der FCS an diesem Samstag den Aufsteiger SSV Ulm. Foto: Schlichter

Dirk Lottner steht vor seiner Pflichtspiel-Premiere als Trainer des 1. FC Saarbrücken. Zum Auftakt empfängt der FCS an diesem Samstag den Aufsteiger SSV Ulm. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Mit breiter Brust startet Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken an diesem Samstag um 14 Uhr im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion gegen den SSV Ulm in die neue Saison. "Die Testphase ist vorbei. Wir sollten schauen, dass wir gewinnen", gibt der neue Kapitän Manuel Zeitz klar die Marschrichtung vor.

Die "Quelle" des neuen Selbstvertrauens in Blau und Schwarz ist der neue Chef neben dem Platz: Dirk Lottner. "Nach sechs Wochen Vorbereitung fühle ich mich gar nicht mehr als neuer Trainer", sagt das Kölner Urgestein, das im Saarland langsam Wurzeln schlägt: "Wir haben natürlich auch Spieler dabei, die in der letzten Saison Negativerlebnisse hatten. Die muss man immer wieder anstoßen, mit breiter Brust in die kommenden Aufgaben zu gehen. Und das muss man als Trainer vorleben."

Zeichen des Lottner'schen Selbstbewusstseins ist auch sein offener Umgang mit der Mannschaftsaufstellung. Anders als viele Vorgänger macht der 44-jährige Fußball-Lehrer kein Geheimnis aus der Startelf: "Ich muss da nicht um den heißen Brei rumreden. Die Aufstellung vom letzten Testspiel gegen Sandhausen kommt dem schon sehr, sehr nahe, was wir uns am Samstag vorstellen." Zumal der Einsatz von Daniel Döringer wegen anhaltender Aduktorenproblemen fraglich ist und Marco Meyerhöfer (Reha), Jens Meyer (Muskelfaserriss) und Dennis Wegner (Probleme im Fuß) ausfallen werden.

Dass Ulm mit einen 1:0-Erfolg im Landespokal gegen den Verbandsligisten TSV Berg schon einen Pflichtspielsieg einfahren konnte, stört den FCS nicht. "Sie werden da nicht viel Selbstvertrauen aufgebaut haben. Die Mannschaft ist noch in der Findungsphase", sagt Lottner: "Die werden gewillt sein, wie in der letzten Saison organisiert zu stehen. Da haben sie im Schnitt weniger als ein Tor pro Spiel gefangen. Wir sollten aber mehr auf unser Spiel schauen als auf den Gegner." Hier sieht der Trainer noch Steigerungspotenzial, gerade im Umschaltspiel nach eigenem Ballverlust.

Die Vorfreude auf den Saisonstart ist auch bei den Anhängern groß. Bis zu 4500 Besucher werden erwartet. Bei den Fans kommt die neue Bescheidenheit des Clubs gut an, der beim wiederholten Neuaufbau keinen unnötigen Druck auf das Team aufbauen möchte. Doch auch wenn vereinsseitig immer wieder von einem "gegenüber dem Vorjahr geringeren Etat" gesprochen wird, auch Saarländer wie Zeitz und Patrick Schmidt spielen nicht nur wegen der Liebe zur Heimat beim FCS, potenzielle Verstärkungen wie Mario Müller oder Marco Holz kommen nicht nur wegen der Lebensqualität in Saarland.

"Es gibt viele Faktoren, die am Ende entscheiden, ob wir den Schritt über den Strich machen können: Welche Entwicklung nimmt die Mannschaft, bleiben wir von Verletzungen verschont?", sagt Lottner: "Wir dürfen nicht überheblich werden und glauben, wir könnten alles spielerisch lösen. Aber wir haben eine Mannschaft, die mit einer breiten Brust auf den Platz gehen kann."

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