"Die Mannschaft lebt"

Saarbrücken. Das war schon deutlich mehr als nur ein leichtes Durchatmen beim Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Der 4:2-Sieg gegen den VfR Aalen am Dienstag befreite Mannschaft und Trainer von einem gewaltigen Druck. "Es sind da schon einige Steine gepurzelt", gesteht FCS-Trainer Jürgen Luginger, "der Sieg kam zur rechten Zeit

 Manuel Stiefler durfte am Dienstag gegen Aalen im Mittelfeld ran und traf zum 2:0. Gegen Wiesbaden muss er wohl wieder in der Abwehr spielen, da Martin Forkel verletzt fehlt. Foto: Wieck

Manuel Stiefler durfte am Dienstag gegen Aalen im Mittelfeld ran und traf zum 2:0. Gegen Wiesbaden muss er wohl wieder in der Abwehr spielen, da Martin Forkel verletzt fehlt. Foto: Wieck

Saarbrücken. Das war schon deutlich mehr als nur ein leichtes Durchatmen beim Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Der 4:2-Sieg gegen den VfR Aalen am Dienstag befreite Mannschaft und Trainer von einem gewaltigen Druck. "Es sind da schon einige Steine gepurzelt", gesteht FCS-Trainer Jürgen Luginger, "der Sieg kam zur rechten Zeit. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie lebt".Doch sollen der Erfolg und vor allem auch die Leistung keine Eintagsfliege sein. Am Samstag geht es beim SV Wehen Wiesbaden (Anstoß: 14 Uhr) darum, an den ersten Sieg 2012 anzuknüpfen. Warum der FCS gegen Aalen eine solche Leistungssteigerung zeigen konnte, ist ein Geheimnis des Fußballs. "So wie du bei einer Niederlage nicht alles erklären kannst, geht das bei einem Sieg auch nicht", beschreibt Jürgen Luginger.

Dass seine vier Umstellungen gefruchtet haben, mag ein Grund sein. Vor allem Manuel Stiefler und Ufuk Özbek wirbelten im Mittelfeld. "Ich kenne Ufuk schon sehr lange, habe mit seinem Bruder in Essen zusammen gespielt", erzählt Christian Eggert, der im defensiven Mittelfeld immer wieder seine Antreiberqualitäten unter Beweis stellte, "wenn der Junge das Vertrauen spürt, kann der richtig gut kicken". Özbek hatte zu Beginn der vergangenen Saison mit starken Leistungen den Sprung in die türkische Junioren-Nationalmannschaft geschafft, war danach aber in ein Leistungstief gefallen. "Jetzt bitte nicht zu viel loben, es war nur ein Spiel", sagt Özbek. "Er hat gezeigt, dass es mit ihm bergauf geht", findet Luginger, "so ist das mit jungen Spielern. Sie sind noch nicht so stabil. Aber wir wissen ja, was Ufuk kann".

Auch Manuel Stiefler saß zuletzt oft auf der Bank. Gegen Aalen aber leitete er die Führung ein und spielte bis zur Pause im Mittelfeld viele kluge Pässe. "Darum war ich in der Halbzeit schon etwas traurig, dass ich nach hinten musste", gesteht der Franke, "ich hätte gerne auch noch mein Tor gemacht". Stiefler musste für den verletzten Martin Forkel auf die rechte Verteidigerposition - gleiches droht ihm am Samstag. "Es ist grundsätzlich schade, wenn man eine Mannschaft verändern muss, die sich gerade gefunden hat", sagt Luginger, dem neben Forkel (Muskelfaserriss) auch Yannick Bach (Adduktoren), Markus Pazurek (Bandscheibenprobleme), Kai Gehring (Bänderanriss im Knie), Felix Dausend und Giuseppe Pisano (beide Bänderriss) fehlen. Stürmer Marcel Ziemer dagegen ist vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Verein fit. "Es ist ein gefährlicher Gegner. Denen muss man gleich die Laune nehmen", erklärt Ziemer, der bislang zehn Tore erzielen konnte, "natürlich will ich wieder gegen die treffen. Wir haben jetzt gesehen, wie schön Siege sind". Die Fans scheinen bereits versöhnt. "Etwa 800 Anhänger werden uns nach Wiesbaden begleiten", verkündet FCS-Sportdirektor Dieter Ferner, "das wird ein halbes Heimspiel".

saarbruecker-zeitung.de/fcs

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