Die Luft für Amstrong scheint dünner zu werden

Station des Rousses. Auch ohne aktuellen Dopingfall gehört das altbekannte Thema zum Alltag der 97. Tour de France. Pat McQuaid, der Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI, gab am Wochenende zu, von Lance Armstrong (Foto: afp) zwei Spenden über insgesamt 125 000 US-Dollar erhalten zu haben. Die Vermutung, der 38-Jährige habe eine Gegenleistung bekommen, wies McQuaid energisch zurück

Station des Rousses. Auch ohne aktuellen Dopingfall gehört das altbekannte Thema zum Alltag der 97. Tour de France. Pat McQuaid, der Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI, gab am Wochenende zu, von Lance Armstrong (Foto: afp) zwei Spenden über insgesamt 125 000 US-Dollar erhalten zu haben. Die Vermutung, der 38-Jährige habe eine Gegenleistung bekommen, wies McQuaid energisch zurück. Laut McQuaid zahlte Armstrong 2002 persönlich 25 000 US-Dollar und drei Jahre später nach seinem Rücktritt noch einmal 100 000 US-Dollar über sein Management "Capital Sports and Entertainment". Bisher war nur eine Zahlung an den Verband bekannt gewesen. Das Geld soll für den Anti-Doping-Kampf verwendet worden sein. Der ehemalige Tour-Sieger und frühere Armstrong-Teamkollege Floyd Landis hatte erklärt, Armstrong habe sich mit einer Spende an die UCI von dem positiven Ergebnis eines Dopingtests freigekauft. Das habe ihm Armstrong selbst erzählt. In den USA wird gegen Armstrong und weitere Radprofis des früheren US-Postal-Teams ermittelt, nachdem Floyd Landis detailliert von flächendeckendem Doping in der Mannschaft berichtet hatte. Außerdem soll der mehrfach des Dopings überführte, nicht mehr aktive Olympiasieger Tyler Hamilton verhört werden. Der einst treue Helfer George Hincapie soll den US-Ermittlungsbehörden nach der Tour Rede und Antwort stehen. Der Profi der BMC-Mannschaft sei bereit, teilte sein Anwalt mit. Bei den Vernehmungen könnte es auch um Steuerhinterziehung gehen, weil Fahrräder des staatlich finanzierten Teams verkauft worden sein sollen, um aus dem Erlös Dopingmittel zu bezahlen. Landis war der Toursieg 2006 wegen Testosteron-Dopings aberkannt worden. Nach jahrelangem Leugnen packte Armstrongs ehemaliger Teamkollege im angesehenen "Wall Street Journal" mit Sinn fürs Timing vor der laufenden Tour aus. dpa

HintergrundFür das um seine Existenz kämpfende Milram-Team interessieren sich derzeit keine Sponsoren aus Deutschland. "Es stehen noch ein paar internationale Sachen aus, es ist aber kein Interessent aus Deutschland dabei", sagte Teamchef Gerry van Gerwen am Wochenende. Stand heute habe er "keine Unterschrift, keinen Vertrag" für die kommende Radsport-Saison. Die Bremer Nordmilch AG hat angekündigt, Ende dieses Jahres ihr Engagement zu beenden. Dennoch hofft van Gerwen auf ein Umdenken, andernfalls droht dem einzigen deutschen ProTour-Team das Aus. dpa

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