Die Ligareform nimmt Gestalt anDer Auf- und Abstiegskampfsoll spannender werden

Völklingen/Püttlingen. Die vom Saarländischen Fußballverband (SFV) für die übernächste Saison 2009/2010 geplante Ligareform nimmt konkretere Formen an. Auf vier Regionalkonferenzen informiert der Verband die Vereine über den aktuellen Planungsstand. Die ersten drei waren bereits, die letzte für den Kreis Südsaar ist am 9. April

 Die Spielklassenreform ist das große Thema derzeit im saarländischen Fußball. Foto: Dingler

Die Spielklassenreform ist das große Thema derzeit im saarländischen Fußball. Foto: Dingler

Völklingen/Püttlingen. Die vom Saarländischen Fußballverband (SFV) für die übernächste Saison 2009/2010 geplante Ligareform nimmt konkretere Formen an. Auf vier Regionalkonferenzen informiert der Verband die Vereine über den aktuellen Planungsstand. Die ersten drei waren bereits, die letzte für den Kreis Südsaar ist am 9. April. Informiert wurden die Vereine dabei auch über die geplante Auf- und Abstiegsregelung, sowohl im Qualifikationsjahr 2008/2009 wie auch nach der geplanten Ligareform ab dem Jahr 2009/2010.

Maßgebend für die Qualifikation zu den neuen Ligen ist der Tabellenstand am Ende der Saison 2008/2009. Für die neu gegründete Saarlandliga - die dann höchste saarländische Spielklasse - qualifizieren sich bis auf den Meister und den Tabellenletzten der jetzigen Verbandsliga alle Clubs, die dieser Spielklasse in der Saison 2008/2009 angehören. Der Meister steigt in die Oberliga auf und der letzte in die neue Verbandsliga ab. Steigen zudem saarländische Teams in der kommenden Spielzeit aus der Oberliga ab, erhöht sich die Anzahl der Absteiger entsprechend. Komplettiert wird die Saarlandliga durch die Meister der beiden jetzigen Landesligen.

Für die neue Verbandsliga qualifizieren sich der (oder die) Absteiger aus der alten Verbandsliga sowie die Landesligateams, die Platz zwei bis neun in der Landesliga Nordost beziehungsweise Südwest erreichen. Die Landesliga-Zehnten machen ein Entscheidungsspiel um den letzten freien Platz der Verbandsliga (vorausgesetzt: Es gibt keinen saarländischen Absteiger aus der Oberliga).

Für die beiden neuen Landesligen qualifizieren sich der Verlierer des oben genannten Entscheidungsspiels der beiden Zehnten sowie die schlechter als Rang zehn stehenden Teams der alten Landesligen. Aus den aktuellen Bezirksligen Nord, West, Süd und Ost steigen jeweils vier Clubs in die neuen Landesligen auf. Die vier Bezirksliga-Fünften ermittelten in Entscheidungsspielen drei weitere Landesliga-Teilnehmer.

Nur der letzte dieser Aufstiegsrunde bleibt in einer der sechs neuen Bezirksligen. Diese setzten sich neben dem Letzten der Entscheidungsrunde aus den Bezirksliga-Teams von Rang sechs bis 16 und den sechs besten Clubs jeder A-Klasse zusammen. Die A-Klassen-Siebten haben ebenso in Entscheidungsspielen die Möglichkeit zum Aufstieg in die Bezirksliga wie die Meister der Kreisligen B in Entscheidungsspielen gegen die jeweils schlechtesten für die Bezirksliga qualifizierten A-Klassen-Vereine.

Alle anderen Teams der jetzigen Kreisligen A und B werden den zwölf neuen Kreisligen A zugeordnet. In den neuen Kreisligen B spielen aufstiegsberechtigt die zweiten Mannschaften, die derzeit nur an der Reserverunde teilnehmen. Die neuen Kreisligen B sollen sich an den oberen Klassen orientieren, so dass der Vorspiel-Charakter der Spiele der zweiten Mannschaften weitestgehend erhalten bleibt. Ein Beispiel: Die zweiten Mannschaften der Bezirksliga St. Wendel spielen in der Kreisliga B St. Wendel. Fehlen dort Teams zu einer Liga mit 16 Mannschaften, werden ortsnah Reserven von Landes-, Verbands- oder Saarlandligisten zugeordnet, die nicht höherklassig spielen. Genau so soll es überall im Land laufen.Völklingen/Püttlingen. "Entscheidungsspiele sorgen für viele Zuschauer und sind spannend. Das bringt den Vereinen wirtschaftliche Vorteile, und das ist genau das, was wir wollen", erklärte der Vorsitzende des Verbandsspielausschusses des Saarländischen Fußballverbandes, Adalbert Strauß (Foto: Hiegel), auf einer Regionalkonferenz zur geplanten Ligareform. Neben Entscheidungsspielen sollen auch eine größere Anzahl an Auf- und Absteigern die Attraktivität des Amateurfußballs im Saarland steigern.

Sollte die Ligareform so beschlossen werden, steigen ab der Spielzeit 2009/2010 aus der neuen Saarlandliga pro Jahr zwei Vereine direkt ab, zwei Vereine aus der Verbandsliga steigen direkt in die Saarlandliga auf. Der dritte der Verbandsliga und der drittletzte der Saarlandliga bestreiten zudem ein Relegationsspiel um den letzten freien Platz in dieser Spielklasse. Drei Absteiger wird es aus der Verbandsliga geben. Aufsteigen in diese Spielklasse werden die Meister der beiden Landesligen Nordost und Südwest sowie der Sieger eines Entscheidungsspiels zwischen den beiden Zweitplatzierten der Landesligen. Aus den beiden Landesligen müssen jeweils drei Teams den bitteren Gang in die Bezirksligen antreten. Ersetzt werden diese Teams durch die Meister der jeweiligen Bezirksligen (insgesamt sechs). Auch die drei letzten jeder Bezirksliga steigen am Ende der Saison ab. Ersetzt werden sie durch die beiden Meister der unter der jeweiligen Bezirksliga angesiedelten A-Klassen (zwei) und den Sieger eines Entscheidungsspiels der beiden zweiten dieser A-Klassen.

Aus den Kreisligen B, in denen die bisher in Reserverunden spielenden zweiten Mannschaften sowie die Reserveteams der Landesligisten eingruppiert werden, kann der Meister in die Kreisliga A aufsteigen - muss es aber nicht. Keinen Absteiger soll es aus den Kreisligen A geben. Durch Abmeldungen, Spielgemeinschaften oder dem Verzicht von Meistern der Kreisligen B auf den Aufstieg hofft man hier, immer genau ausreichend Mannschaften für die Spielklassen zu haben.

Noch nicht schlüssig sind sich die Verbandsverantwortlichen und die Mitglieder des Arbeitskreises "Spielklassenstrukturreform", wie der Einsatz von Akteuren aus der ersten Mannschaft in den Reserven aussehen soll. Favorisiert wird eine Lösung, wonach zwei Spieler aus der Ersten unabhängig von ihrem Alter auch in der zweiten Mannschaft eingesetzt werden können. Alle anderen Spieler dürfen nach den derzeitigen Plänen im Anschluss an einen Einsatz in einem höheren Team 48 Stunden nicht in der Reserve spielen (bisher zehn Tage oder ein Punktspiel). sem

Auf einen Blick

Die Regionalkonferenzen Nordsaar, Westsaar und Ostsaar waren bereits, die vierte und letzte den Kreis Südsaar ist am Mittwoch kommender Woche, 9. April, um 19 Uhr im Sportheim des SC Altenkessel. Vertreter aller Vereine sind eingeladen, ausdrücklich auch Trainer und einzelne Spieler, etwa Kapitäne. Endgültig entschieden wird über den Vorschlag zur Ligareform auf dem Verbandstag des Saarländischen Fußballverbandes am 31. Mai in Püttlingen. sem

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