Die letzte Chance auf einen Titel

München. Die Bayern-Brust ist wieder breit. Und die letzte Titeloption der Saison soll in der Champions-League-Revanche gegen Titelverteidiger Inter Mailand unter keinen Umständen auch noch verspielt werden

 Warmmachen für einen Champions-League-Festtag: Bayerns Franck Ribéry, Arjen Robben, Danijel Pranjic und Diego Contento (von links) müssen heute Abend gegen Inter Mailand fit sein. Foto: dpa

Warmmachen für einen Champions-League-Festtag: Bayerns Franck Ribéry, Arjen Robben, Danijel Pranjic und Diego Contento (von links) müssen heute Abend gegen Inter Mailand fit sein. Foto: dpa

München. Die Bayern-Brust ist wieder breit. Und die letzte Titeloption der Saison soll in der Champions-League-Revanche gegen Titelverteidiger Inter Mailand unter keinen Umständen auch noch verspielt werden. Nach den Flops in Meisterschaft und DFB-Pokal ist die Königsklasse die letzte Trumpfkarte für den Fußball-Bundesligisten und den scheidenden Trainer Louis van Gaal in einer bislang verkorksten Saison. Für ihn wäre ein Final-Triumph am 28. Mai die Krönung seiner Zeit in München - besonders nach der beschlossenen Trennung im Sommer. "Wenn wir das Finale gewinnen, hätte ich meine Arbeit gut gemacht. Dann ist Bayern froh, ich bin froh, die Fans sind froh", sagte er gestern. An der Scheidung könnte das nichts ändern. "Nein, das bleibt dasselbe. Wir trennen uns am Saisonende, weil wir eine unterschiedliche Philosophie haben", erklärte van Gaal vor dem Achtelfinal-Rückspiel heute (20.45 Uhr/Sky) gegen Mailand.Schon ein Einzug ins Viertelfinale würde einen besonderen Erfolg darstellen, betonte van Gaal mit Blick auf das verlorene Finale 2010 gegen Inter (0:2). Seine Spieler wollen nach dem 1:0 in Mailand die letzte Titelchance erhalten, wie Hinspiel-Torschütze Mario Gomez sagte: "Wir können nicht mehr viel erreichen in dieser Saison. Wir können nur noch einen Titel gewinnen. Und das ist möglich." In der ausverkauften Münchner Arena muss für das Weiterkommen zumindest ein Remis her. Das 6:0 am Samstag in der Liga gegen den Hamburger SV nach zuvor drei Niederlagen in Folge hat alle aus dem Stimmungstief gerissen, aber nicht die Sinne vernebelt. Man müsse "höllisch aufpassen", warnte Gomez. Arjen Robben sprach trotz des 1:0-Vorsprungs von einem "sehr gefährlichen Spiel. Wenn Inter ein Tor schießt, wird es sehr eng".

Der Gegner hat seit Tagen alles auf München ausgerichtet. Inter-Trainer Leonardo schonte einige wichtige Akteure beim 1:1 des Tabellenzweiten im Liga-Spiel beim Vorletzten Brescia Calcio. "Wir besitzen genug Qualität, das 0:1 zu drehen", tönte Torjäger Samuel Eto'o, der in der Schützenliste der Champions League mit sieben Treffen gleichauf mit Gomez hinter dem acht Mal erfolgreichen Lionel Messi vom FC Barcelona rangiert. Fraglich ist bei den Mailändern der Einsatz des Ex-Münchners Lucio. Er soll aber angeblich trotz einer Zerrung auflaufen.

Bei Bayerns 6:0-Schützenfest vom Wochenende funktionierte die Offensive wieder bestens. Neben Robben blühte besonders Franck Ribéry auf. "Das war wieder der starke FC Bayern. Das war wichtig, für den Kopf, für das Vertrauen", sagte der Franzose. Ein Blick in die Europapokal-Historie macht zusätzlich Mut: In bislang 21 Fällen kamen die Bayern in einer K.o.-Runde nach einem Auswärtssieg stets weiter - drei Mal war das in der Champions League der Fall.

Am Rande

Italiens Fußball-Clubs haben sich in den Europacup-Wettbewerben dieser Saison nicht mit Ruhm bekleckert. Alle Hoffnungen der Italiener ruhen nun auf Inter Mailand im Champions-League-Achtelfinale heute gegen den FC Bayern München. Liga-Spitzenreiter AC Mailand musste im Achtelfinale gegen Tottenham Hotspur ebenso die Segel streichen wie Vize-Meister AS Rom bei Schachtar Donezk. In der Europa League kamen die italienischen Clubs nicht über die Zwischenrunde hinaus. dpa

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