Die letzte Chance auf einen Titel

Dortmund · Noch ein Sieg – dann stehen Borussia Dortmund oder der VfL Wolfsburg im DFB-Pokalfinale. BVB-Angreifer Robert Lewandowski ist im Halbfinale heute (20.30 Uhr) besonders heiß. Denn er sehnt sich nach einem Abschiedsspiel gegen seinen neuen Verein Bayern München.

Ein mögliches Traumfinale gegen den FC Bayern München in Berlin und die letzte Chance auf einen Titel in dieser Saison - mehr Motivation geht kaum. Borussia Dortmund will eine spektakuläre Woche mit dem Einzug ins Endspiel um den DFB-Pokal veredeln. Während sich Fans nach den glanzvollen Auftritten vor einer Woche in der Champions League gegen Real Madrid (2:0) und am Samstag in der Fußball-Bundesligist in München (3:0) schon für den 17. Mai rüsten und in Berlin Hotelzimmer blocken, warnt Trainer Jürgen Klopp vor dem Halbfinale heute gegen den Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg (20.30 Uhr/ARD): "Das wird kein Kindergeburtstag. Wolfsburg hat eine maximale Qualität." Und deshalb habe es "bereits auf der Rückreise von München nur noch ein Thema gegeben: das Halbfinale".

BVB noch ohne Gegentreffer

Den Pokalsieg wünscht sich wohl niemand sehnlicher als Robert Lewandowski. "Ich will in dieses Finale und mich mit einem Titel verabschieden", sagte der Stürmer, der im Berliner Olympiastadion vor seinem Wechsel nach München letztmals das schwarz-gelbe Trikot der Dortmunder tragen würde. Ein Pokal-Finale, "das ist immer ein Wahnsinnsspiel". Aber der 25-Jährige, der die Borussia vor zwei Jahren beim 5:2 im Endspiel gegen die Bayern mit drei Treffern zum dritten und letzten Pokalsieg nach 1965 und 1989 schoss, weiß um den Kraftakt gegen den VfL Wolfsburg, auf den Dortmund heute erstmals im DFB-Pokalwettbewerb trifft. Der BVB ist im laufenden Wettbewerb zwar ohne Gegentreffer. Aber auch Torhüter Roman Weidenfeller warnt: "Das wird die schwierigste Partie der vergangenen Wochen."

Mittelfeldspieler Kevin Großkreutz verschwendet noch keinen Gedanken an Berlin: "Dazu müssen wir erst einmal gegen Wolfsburg gewinnen. Wir haben zuletzt gesehen, wie stark diese Mannschaft ist." Das Dortmunder Urgestein erinnert an den 2:1-Heimsieg nach einem schmeichelhaften 0:1 in der Halbzeit am 5. April an gleicher Stelle. Das Bundesliga-Hinspiel verlor die Borussia in Wolfsburg mit 1:2.

Selbstbewusste Wolfsburger

Die Wolfsburger kommen selbstbewusst daher. "Gegen Dortmund haben wir es in der Bundesliga in beiden Spielen gezeigt. Wenn wir daran anknüpfen, haben wir eine große Chance. Wir trauen uns etwas zu", sagte Sportdirektor Klaus Allofs. Mittelfeldspieler Ivan Perisic ergänzte vor dem Duell gegen seinen früheren Club: "Wir haben viel Selbstvertrauen." Trainer Dieter Hecking stören Spekulationen um das mögliche Traumfinale nicht: "BVB gegen die Bayern - das ist überall zu hören. Mal sehen, ob es das Traumfinale wirklich gibt. Man sollte nicht enttäuscht sein, wenn jemand anders im Endspiel steht."

Fünf Mal stand Wolfsburg im Halbfinale, aktuell zum zweiten Mal in Folge. Die Atmosphäre eines Endspiels in Berlin schnupperte der VfL aber nur 1995. Als Zweitligist verlor er mit 0:3 gegen Borussia Mönchengladbach.

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Am randeIvica Olic steht vor einer Vertragsverlängerung beim VfL Wolfsburg. Er sei "in seiner Meinungsbildung ein ganzes Stück vorangekommen", erklärte Sportdirektor Klaus Allofs vielsagend. Olic ist mit zwölf Saisontreffern bester VfL-Torschütze. Sein Vertrag läuft aus. Wolfsburg bietet ihm einen Einjahreskontrakt an. Der englische Erstligist Stoke City will den 34-Jährigen für zwei Jahre verpflichten. dpa

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