Die Kunst, jedem gerecht zu werden

Saarbrücken. Die Ligen-Reform im Saar-Fußball sorgt für Gesprächsstoff. Die meisten der 291 im Bereich des Saarländischen Fußball-Verbandes (SFV) gemeldeten aufstiegsberechtigten Mannschaften - von der Saarlandliga bis zu den 13 A-Klassen - sind offenbar zufrieden mit der neuen Einteilung. Viele freuen sich darauf, einmal gegen bisher "unbekannte" Clubs zu spielen

Saarbrücken. Die Ligen-Reform im Saar-Fußball sorgt für Gesprächsstoff. Die meisten der 291 im Bereich des Saarländischen Fußball-Verbandes (SFV) gemeldeten aufstiegsberechtigten Mannschaften - von der Saarlandliga bis zu den 13 A-Klassen - sind offenbar zufrieden mit der neuen Einteilung. Viele freuen sich darauf, einmal gegen bisher "unbekannte" Clubs zu spielen. Manche aber sind unzufrieden. Der SV Kirkel zum Beispiel. Die Mannschaft von Trainer Uwe Grub soll kommende Saison in der Bezirksliga Neunkirchen antreten. Der Vorsitzende Markus Thomas erklärt, dass sein Verein beim SFV dagegen Protest eingelegt hat. "Der Verbandsspielausschuss des SFV hatte nachfolgende Kriterien ausgearbeitet, nach denen die 54 qualifizierten Vereine im Nordosten in drei Bezirksligen eingeteilt werden sollten: Vereine einer Stadt beziehungsweise einer Gemeinde sollten möglichst in einer Liga spielen, eventuell sogar Landkreise. Und kürzeste und schnellste Routen für Vereine in einer Liga sollten gelten", sagt Thomas.In der Bezirksliga Neunkirchen wird Kirkel nun weit fahren müssen - unter anderem bis nach Aschbach und Thalexweiler. Ebenso ergeht es dem SV Altstadt. Altstadt und Kirkel bilden mit Limbach eine Gemeinde. Der FC Palatia Limbach II spielt aber in der Bezirksliga Homburg und hat dort viele Derbys - anders als Altstadt und Kirkel, denen laut Thomas durch fehlende Derbys Zuschauer-Einnahmen wegbrechen. Zudem würden eigene Fans die weiteren Auswärtsfahrten wohl nicht mitmachen. Dadurch fehle Unterstützung."Wir sind unseren Klassenleitern und Kreisvorsitzenden gefolgt, da sie sich am besten auskennen und uns Vorschläge zur Einteilung gemacht haben", sagt der SFV-Spielausschuss-Vorsitzende Adalbert Strauß: "Wir wollten Vereine aus Gemeinden und Städten so weit wie möglich zusammenlegen und haben in den Landkreisen praktisch Kreise für die Einteilung gezogen. Das gelang aber nicht überall." Deshalb habe man bei Härtefällen geschaut, welcher Club etwa eine gute Autobahn-Anbindung hat. Einigen, die in eine andere Liga wollten, habe man gerecht werden können, sagt Strauß. Der FC Lautenbach etwa konnte von der Kreisliga A Weiselberg in die Höcherberg-Liga wechseln. Andere wie die SF Hostenbach II und der SV Friedrichweiler haben sich abgesprochen und mit Zustimmung des SFV untereinander die Kreisliga A Warndt gegen die Kreisliga A Saar getauscht.Strauß erklärt, warum Limbach II in der Bezirksliga Homburg spielt: "Wir mussten auch abwägen, wie viele zweite Mannschaften in einer Liga sind." Würde Limbach II in der Bezirksliga Neunkirchen antreten, würden dort fünf Reserve-Mannschaften spielen. In der Bezirksliga Homburg sind es jetzt drei."Wir können die Argumente der Vereine nachvollziehen", erklärt Strauß und bestätigt, dass bis Ende der Woche Änderungen denkbar wären - wenn die Vereine konkrete Alternativen hätten. Kommende Woche würden die Spieltermine abgesprochen. Dann sei nichts mehr zu ändern.

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