Ringer-Bundesliga Die Kulisse ist schon mal erstligawürdig

Heusweiler · Der ASV Hüttigweiler gewinnt das Ringer-Derby gegen den AC Heusweiler. Der KSV Köllerbach siegt klar.

 Teodor Horatao vom AC Heusweiler (in Rot) setzte sich gegen Hüttigweilers Luca Taibi deutlich durch. Zum Gesamtsieg reichte es aber nicht.

Teodor Horatao vom AC Heusweiler (in Rot) setzte sich gegen Hüttigweilers Luca Taibi deutlich durch. Zum Gesamtsieg reichte es aber nicht.

Foto: Andreas Schlichter

Zwei Siege, zwei Niederlagen – so sieht die Bilanz der vier saarländischen Ringer-Bundesligisten zum Saisonauftakt aus. Dabei konnte der ASV Hüttigweiler das Saarderby beim AC Heusweiler mit 16:12 für sich entscheiden. Über 500 Zuschauer waren in die Sporthalle an der Schillerschule gekommen. „Die Kulisse ist schon mal erstligawürdig“, sagte Gerd Meyer, der Ehrenpräsident des Saarländischen Ringer-Verbandes: „Es ist sehr viel Bewegung in die Szene gekommen. Was das alles für den Verlauf der Bundesliga bedeutet, müssen wir abwarten. Hüttigweiler hat sich mit den beiden Moldawiern offenbar gut verstärkt.“

In der Klasse bis 66 Kilo Freistil hatte es Mihai Esanu mit dem Heusweiler Nachwuchsmann Philipp Köhler zu tun. Der hielt in der ersten Runde noch gut mit, musste nach sechs Minuten aber trotzdem drei Mannschaftspunkte abgeben. Sein Mannschaftskollege Halef Cakmak kam in der Klasse bis 80 Kilo Freistil gegen Alexandru Burca dagegen nicht über die Zeit. Die technische Überlegenheit des Hüttigweilers war einfach zu deutlich.

Die Neuen im Trikot des AC Heusweiler zeigten sehr unterschiedliche Leistungen. Der Rumäne Teodor Horatao brauchte in der Klasse bis 61 Kilo grieschisch-römisch gegen Nachwuchsringer Luca Taibi nur 99 Sekunden bis zum technisch überlegenen Sieg. Stoyan Kubatov (71 Kilo greco) steuerte mit seinen 8:1-Erfolg gegen Yannik Parisi zwei Zähler zum Mannschaftsergebnis bei.

„Da hatte ich mir etwas mehr ausgerechnet“, sagte Heusweilers Trainer Cacan Cakmak: „Wir haben insgesamt immer in den Schlussphasen wichtige Punkte liegen lassen. Das müssen wir abstellen, denn die Aufgaben werden nicht einfacher.“ Sein Heusweiler Kollege Christoph Gall hatte schon vor dem Duell gesagt, die Entscheidung werde wohl erst im letzten Kampf fallen. Da führte Hüttigweiler mit 14:12. Pajtim Sefai, genannt die „Heusweiler Kampfmaschine“, sollte in der Klasse bis 75 Kilo griechisch-römisch gegen Mihai Bradu das Blatt noch wenden.

Es entwickelte sich der spektakulärste Kampf des Abends. Bradu – der zweite Moldawier beim ASV – führte nach nur 90 Sekunden 5:0, doch Sefai machte seinem Spitznamen alle Ehre. Beide zeigten, dass auch der klassische Stil begeisternden Ringkampfsport bieten kann. Bradu behielt die Oberhand, sicherte dem ASV Hüttigweiler zum Saisonauftakt zwei Punkte. „Unsere Saisonziele sind gestaffelt“, sagte Trainer Gall erleichtert: „Erstens wollen wir nicht Letzter werden. Als zweites Ziel haben wir die Playoffs. Und wenn das klappt, wollen wir bester Saarverein hinter dem KSV Köllerbach werden.“

Dieser KSV Köllerbach setzte am Samstag ein extra dickes Ausrufezeichen hinter seine Favoritenstellung. Beim TV Aachen-Walheim siegte das Team mit 28:1. Allein Timo Badusch (75 Kilo griechisch-römisch) musste gegen Gevorg Sahakyan beim 5:5 einen Zähler abgeben.

Weil die Stammkräfte Marius Braun und Kai Bordon ausfielen, musste der KV Riegelsberg beim RC Merken improvisieren. Freistiler Moritz Paulus und Daniel Decker traten in einer höheren Gewichtsklasse an. „Wir hatten uns trotzdem etwas ausgerechnet“, sagte Trainer Gerhard Thiel nach der 6:15-Niederlage enttäuscht: „Das Ergebnis ist deutlicher als der Kampfverlauf.“ Paulus, Decker, Georgji Zlatov und Serhat Devici unterlagen nur knapp.

Die Frage nach dem Leistungsniveau der neuformierten Eliteliga bleibt offen. Trainer Gall beantwortet sie so: „Es heißt Bundesliga. Nicht erste und nicht zweite. Und so war es auch.“

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