„Die künftige Säule des Teams“

Dillingen · Felix Remuta gilt als große deutsche Turn-Hoffnung. In seiner ersten Bundesliga-Saison für die TG Saar wird der 18 Jahre alte Bayer voll gefordert. Beim anstehenden Heimkampf gegen den Siegerländer KV turnt er gleich an mehreren Geräten.

 Felix Remuta, Neuzugang der TG Saar, zeigte schon in den ersten beiden Saisonwettkämpfen sein Potenzial.

Felix Remuta, Neuzugang der TG Saar, zeigte schon in den ersten beiden Saisonwettkämpfen sein Potenzial.

Foto: Ruppenthal

Beim Finale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Kunstturnen schaute Felix Remuta im vergangenen Dezember zu und drückte der TG Saar die Daumen. Vergeblich - Straubenhardt sicherte sich damals in Karlsruhe den Titel. Mittlerweile hat der 18 Jahre alte Bayer sein Fan-T-Shirt gegen ein Turn-Trikot getauscht und sammelt für den deutschen Vizemeister nach dem Wechsel vom Zweitligisten Exquisa Oberbayern selbst Punkte.

"Ich versuche zu gewinnen, wo es möglich ist. Ich kämpfe, kämpfe, kämpfe", verspricht der Neuzugang der TG Saar auch vor dem anstehenden Heimkampf vollen Einsatz. Nach den Erfolgen gegen Cottbus (56:21) und Wetzgau (44:31) haben sich die Jungs von Trainer Viktor Schweizer in der Deutschen Turnliga (DTL) in Position gebracht. Wollen sie den Platz hinter Tabellenführer KTV Straubenhardt behaupten, müssen sie an diesem Samstag gegen den Siegerländer KV ab 18 Uhr in der Kreissporthalle Dillingen alle Trümpfe ziehen.

"Wir dürfen uns nicht so viele Fehler erlauben wie gegen Wetzgau, sonst kann es eng werden", warnt der TG-Saar-Vorsitzende Thorsten Michels und hofft, dass seine Asse stechen. Barren-Olympiasieger Oleg Wernjajew führt mit 33 Punkten die DTL-Topscorer-Liste an. Altmeister Eugen Spiridonov folgt mit 19 Zählern auf Rang acht. Drittbester Punktesammler der TG Saar mit 13 Zählern ist Felix Remuta, der bei seinen ersten Bundesliga-Einsätzen keine Angst vor großen Namen zeigte.

Die möglichen Duelle mit den Siegerländer Spitzenturnern Matthias Fahrig und Philipp Herder kann der Junioren-Nationalturner kaum erwarten. Seine spektakuläre Dreifachschraube am Boden dürfte selbst Fahrig, den früheren Europameister an diesem Gerät, schwer beeindrucken. Ursprünglich sollte der junge Holzkirchener die TG vornehmlich am Boden und am Sprung verstärken, wo er im Mai bei den Junioren-Europameisterschaften Rang sieben und Rang fünf belegte. Doch es kam anders, weil Waldemar Eichorn angeschlagen ist. Der deutsche Meister am Pauschenpferd turnt wegen eines Bandscheibenvorfalls nur am Paradegerät. Und Mehrkämpfer Ivan Bykov ist nach seiner Kreuzbandverletzung aktuell lediglich bedingt einsatzfähig.

"Aufgrund der Verletzungslage turne ich mehr Geräte als geplant. Aber ich bin Sechskämpfer, deshalb ist das schon okay so", findet Remuta. "Okay so" - das bedeutete beim Heimsieg gegen Cottbus satte zwölf Punkte bei fünf Einsätzen und Rang zwei hinter Top-Scorer Wernjajew. "Oleg ist mein Vorbild. Es ist toll, mit einem Olympiasieger in einem Team zu turnen", schwärmt Remuta.

Ausschlaggebend für den Wechsel war das nicht. Fast alle Bundesliga-Clubs klopften bei ihm an. Also warum unterschrieb die deutsche Turn-Hoffnung bei der TG Saar ? "Weil das ein cooler Haufen ist und meine Freunde da turnen", nennt der begeisterte Skifahrer den simplen Grund. Bei Bundeskader-Lehrgängen hatte er die TG-Talente Luca Ehrmantraut und Dschamal Mergen kennen gelernt. Danach machte der Bayer häufig Urlaub im Saarland - und nun den nächsten Schritt. Michels sieht den Blondschopf, dem der prominente Unterhachinger Vereinskollege Marcel Nguyen eine "große Zukunft" prophezeit, als "künftige Säule des Teams".

Da er nach dem Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr beim TSV Unterhaching absolviert, wohnt Remuta noch zu Hause und reist zu den Heimkämpfen an. "Vielleicht ziehe ich später um. Ich kann mir gut vorstellen, im Saarland zu leben", sagt er. In der nahen sportlichen Zukunft sieht Felix Remuta sich und die TG Saar am 3. Dezember in Ludwigsburg an die Geräte gehen. Diesmal will er beim Final-Turnier nicht nur die Daumen drücken, sondern selbst aktiv werden und alles geben. Gleiches hat er am Samstag im Heimkampf gegen den Siegerländer KV vor. Getreu seinem Motto: "Kämpfen, kämpfen, kämpfen."

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