"Die kommende Welthandballerin"

Schmelz. Sie gilt weltweit als die Nachwuchs-Handballerin mit dem größten Potenzial. In der rumänischen Nationalmannschaft ist Cristina Neagu Dreh- und Angelpunkt. 266 Tore warf die 22-Jährige bei 72 Einsätzen für ihr Land. Am Wochenende können die saarländischen Handball-Fans den kommenden Superstar hautnah in Aktion erleben

 Cristina Neagu spielt an diesem Wochenende in Schmelz. Für viele ist sie die kommende Welthandballerin. Foto: Ruppenthal

Cristina Neagu spielt an diesem Wochenende in Schmelz. Für viele ist sie die kommende Welthandballerin. Foto: Ruppenthal

Schmelz. Sie gilt weltweit als die Nachwuchs-Handballerin mit dem größten Potenzial. In der rumänischen Nationalmannschaft ist Cristina Neagu Dreh- und Angelpunkt. 266 Tore warf die 22-Jährige bei 72 Einsätzen für ihr Land. Am Wochenende können die saarländischen Handball-Fans den kommenden Superstar hautnah in Aktion erleben. In der Primshalle Schmelz, in der die torgefährliche Rückraumspielerin mit ihrem Club Oltchim Valcea um den 18. Sparkassen-Ladies-Cup kämpft. Der Kader des rumänischen Meisters ist fast identisch mit der Nationalmannschaft und daher Favorit in dem vom Handball-Verband Saar und HC Schmelz ausgerichteten Turnier, das noch nie so hochkarätig besetzt war. "Wir treffen auf starke Teams. Für uns Spielerinnen ist es ein optimaler Test. Da sehen wir, wo wir kurz vor dem Liga-Start stehen", misst Neagu dem Cup einen hohen Stellenwert bei. Spiele auf höchstem Niveau sind für die junge Rumänin nichts Neues. Erst Mitte Mai stand sie mit Valcea im Finale der Champions League, in dem sie am dänischen Meister Viborg HK scheiterte. Das Finale war ihr bislang größter Erfolg, den sie wiederholen möchte. Im Halbfinale der Champions League schaltete Valcea den ungarischen Meister Györi ETO KC aus. Das Team der technisch besten Spielerin der Welt, Anita Görbicz, mit dem es beim Ladies-Cup in der Hauptrunde oder sogar im Finale ein Wiedersehen geben könnte. "Wir haben oft gegeneinander gespielt. Das sind immer enge Duelle", sagt Cristina Neagu, die 2009 zur weltbesten Nachwuchs-Handballerin gewählt wurde. Dieser von der Europäischen Handballföderation erstmals vergebene Titel ehre sie, gesteht Cristina. Der sportliche Erfolg mit ihren Club Valcea sei ihr aber wichtiger. "Die Auszeichnung hat mich glücklich gemacht. Sie war der Lohn für hartes Training. Trotz allem muss ich noch viel lernen", sagt die introvertierte Spielerin und ist sichtlich verlegen. Für Valceas Trainer Péter Kóvacs ist Neagu ein Jahrhundert-Talent. "Ihre Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Sie ist aber auf dem Weg, die beste Spielerin der Welt zu werden", sagt der Torschützenkönig der Weltmeisterschaft 1978. Als weltbeste Spielerin gilt derzeit noch Allison Pineau, die in Schmelz mit Handball Metz ihren Titel verteidigen möchte. Doch das dürfte angesichts der Konkurrenz - auch die Bundesligisten Leverkusen, Thüringer HC und Blomberg-Lippe mit der Welthandballerin 2006, Nadine Krause, sind am Start - nicht einfach werden. Auf dem Feld wird Cristina Neagu am Wochenende ihre Schüchternheit ablegen. Ist der Tor-Instinkt erst einmal erwacht, ist das Rückraum-Ass kaum noch zu bremsen. Cristinas Ziel ist klar: Finale! "Aber das Niveau ist unglaublich hoch. Wir müssen uns anstrengen", sagt die Rumänin.

Auf einen BlickDer Ladies-Cup wird an diesem Samstag und Sonntag in der Primshalle in Schmelz ausgetragen. Die Vorrundenspiele am Samstag beginnen um 11.15 Uhr, zum Abschluss des Tages treffen um 19.40 Uhr Bayer Leverkusen und Handball Metz aufeinander. Am Sonntag startet das erste Halbfinale um 10.30 Uhr. Ab 14 Uhr sind die Platzierungsspiele, um 16.20 Uhr das Finale. Parallel zum Ladies-Cup findet ein internationales Mädchen-Turnier mit Jugend-Nationalmannschaften und der Saar-Auswahl statt. ros

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