Die Jagd nach dem wertlosen Titel

Düsseldorf. Sportlich ist der Titel eigentlich wertlos - und doch heiß begehrt. Die Herbstmeisterschaft steht nicht nur auf dem Wunschzettel des FC Bayern München ganz oben. Nach dem dürftigen Saisonbeginn nimmt der Rekordmeister die Spitze ins Visier. "Jetzt haben wir die Vergleiche mit den beiden Clubs, die noch vor uns stehen

Düsseldorf. Sportlich ist der Titel eigentlich wertlos - und doch heiß begehrt. Die Herbstmeisterschaft steht nicht nur auf dem Wunschzettel des FC Bayern München ganz oben. Nach dem dürftigen Saisonbeginn nimmt der Rekordmeister die Spitze ins Visier. "Jetzt haben wir die Vergleiche mit den beiden Clubs, die noch vor uns stehen. Und wir wollen sie vor Weihnachten überholen", sagte Trainer Jürgen Klinsmann vor den anstehenden Top-Duellen mit dem Zweiten aus Leverkusen an diesem Samstag und dem Spitzenreiter aus Hoffenheim am kommenden Freitag.

Zum Schlagerspiel des 15. Spieltags reisen die Bayern mit reichlich Rückenwind. Schließlich gewannen sie neun der letzten zehn Pflichtspiele gegen Leverkusen. Im Anschluss an das souveräne 3:0 in der Champions League über Steaua Bukarest am Dienstag brachte Klinsmann das gewachsene Selbstvertrauen zum Ausdruck: "Wir schielen auf Platz eins."

Anders als die Bayern konnten sich die Leverkusener nicht mit einem Erfolgserlebnis einstimmen. Beim 1:2 in Bielefeld verspielte das Team von Bruno Labbadia die Tabellenführung. Deswegen zeigt Bayer-Trainer Bruno Labbadia auch Respekt: "Natürlich haben die Bayern zuletzt stark aufgetrumpft. Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir unser Spiel durchdrücken."

Von ganz vorne geht Hoffenheim in den vorweihnachtlichen Endspurt. Für den Fall, dass der Aufsteiger als Tabellenführer überwintert, wachsen die Chancen auf ein Fußball-Märchen. Immerhin fünfmal stand der Herbstmeister in den vorigen sechs Spielzeiten auch am Ende vorn. Gut möglich, dass die Führung am Wochenende ausgebaut wird. Denn Gegner Bielefeld ist seit 23 Partien ohne Auswärtssieg. Dennoch stapelt Trainer Ralf Rangnick tief: "Wir bleiben dabei, dass die Herbstmeisterschaft bei uns kein Thema ist."

Auch hinten werden Weichen gestellt. Weil ein Drittel der Liga nur im Schneckentempo vorankommt und seit der Einführung der Drei-Punkte-Regel 1995 noch nie so wenig Punkte sammelte, bekommen Spiele gegen Mitkonkurrenten eine besonders große Bedeutung. "Das ist ein Endspiel", sagte Timo Rost, Kapitän von Schlusslicht Energie Cottbus, vor der Reise nach Mönchengladbach. Nah am Abgrund steht auch das Team aus Hannover. Gegen den seit sieben Spielen sieglosen Vorletzten Karlsruhe muss Trainer Dieter Hecking improvisieren. Dennoch ist er zuversichtlich: "Wir gewinnen - Ende der Diskussion." dpa

"Wir schielen auf Platz eins."

Jürgen Klinsmann, Trainer von Meister

Bayern München

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort