Handball Die HG Saarlouis schafft die Pokal-Sensation

Grosswallstadt · Der Handball-Zweitligist zieht nach einem 28:27 gegen den Erstligisten VfL Gummersbach ins Achtelfinale ein.

 Julius Lindskog-Andersson (2. von rechts) warf im Halbfinale zwei Sekunden vor dem Ende den Ausgleich für die HG Saarlouis.

Julius Lindskog-Andersson (2. von rechts) warf im Halbfinale zwei Sekunden vor dem Ende den Ausgleich für die HG Saarlouis.

Foto: Horst Klos

„Pokal-Sensation? Kann man schon so sagen“, befand Philipp Kessler gestern Abend. Der Co-Trainer des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis freute sich über den 28:27 (15:12)-Erfolg seiner Mannschaft im DHB-Pokal über den Erstligisten VfL Gummersbach und den damit verbundenen Einzug ins Achtelfinale. Tags zuvor qualifizierte sich die HG mit einem nicht weniger spektakulären 31:30 (23:23; 25:25)-Erfolg nach Siebenmeter-Werfen über Gastgeber TV Großwallstadt (3. Liga) für das Zweitrunden-Spiel. Gummersbach hatte sich mit 30:27 (15:16) gegen Erstliga-Absteiger HSC Coburg durchgesetzt – und schied nun als einer von vier Bundesligisten aus.

„An die Mannschaft geht ein großes Lob. Die Jungs haben richtig gut gekämpft und sich reingehängt. Das muss man nach so einem harten Samstag-Spiel auch erst einmal machen. Und das mit drei Ausfällen – das darf man nicht vergessen“, sagte Kessler nach dem Zweitrunden-Sieg. HG-Cheftrainer Jörg Bohrmann musste verletzungsbedingt auf Pascal Noll, Peter Walz (beide Handverletzungen) und Arthur Muller (Rippe) verzichten. Trotzdem bot die HG dem Favoriten am Sonntagabend eine Partie auf Augenhöhe. Zur Halbzeit führte Saarlouis gegen den Erstligisten mit 15:12. Gummersbach glich im zweiten Durchgang aus und ging selbst in Führung (24:22, 48. Minute). In der Schlussphase entwickelte sich ein Schlagabtausch mit dem besseren Ende für die Saarländer.

„Ausschlaggebend waren die gute Zusammenarbeit im Verbund und die Disziplin. Auch die Torhüter-Leistung von Patrick Schulz war stark“, lobte Kessler. Am Abend zuvor hatte Trainer Bohrmann noch mit seinen Schützlingen gehadert: „Für uns war es wichtig zu sehen, dass wir noch einiges zu arbeiten haben.“ Er meinte damit die Abstimmungsprobleme in der Abwehr: „Obwohl wir hier schon einige positive Entwicklungen gesehen haben, gibt es noch Verbesserungsbedarf. Auch im Angriff müssen wir uns noch besser an die taktischen Vorgaben halten. Und die Passqualität muss verbessert werden.“ Sonntags zeigte sich sein Team in diesen Punkten deutlich verbessert.

Im Samstagspiel erwischten die  Saarländer einen guten Start und führten bis zur Mitte der zweiten Halbzeit (18:16, 44. Minute). In der Endphase wurde es dramatisch: Quasi mit der Schluss-Sirene markierte Spielmacher Julius Lindskog-Andersson den 23:23-Ausgleich. Da sich auch in der Verlängerung kein Team durchsetzen konnte, folgte das Siebenmeter-Werfen. Nach je vier Treffern und einem Fehlschuss legte Saarlouis zum 31:30 vor. Großwallstadts Florian Eisenträger verwarf und bescherte damit der HG den Einzug in Runde zwei.

„Wenn wir so auftreten wie an diesem Wochenende, können wir auch in der Liga einiges erreichen. Allerdings wissen wir auch, was uns zum Auftakt in Nordhorn am Wochenende erwartet. Die HSG hat erst nach Verlängerung gegen die Füchse Berlin verloren“, mahnte Co-Trainer Kessler, der sich für das Achtelfinale des DHB-Pokals in erster Linie ein Heimspiel wünscht: „Dann noch einen Top-Gegner aus der 1. Liga ziehen, und wir hätten einen echten Höhepunkt für unsere Fans.“

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