DHB-Amateur-Pokal Der Traum von der „Perle des Nordens“ lebt

Eppelborn · Handball-Oberligist HF Illtal will unbedingt in das Halbfinale des DHB-Amateur-Pokals in Hamburg einziehen. Der TuS Helmlingen will das aber auch. Die Baden kommen am Sonntag in die Eppelborner Hellberghalle. Die soll dann zum Hexenkessel werden.

 Christoph Holz (am Ball) und seine HF Illtal peilen den ganz großen Wurf an. Am Sonntag wollen sie ins Halbfinale des DHB-Amateur-Pokals einziehen. Dieses würde der Handball-Oberligist in Hamburg bestreiten.

Christoph Holz (am Ball) und seine HF Illtal peilen den ganz großen Wurf an. Am Sonntag wollen sie ins Halbfinale des DHB-Amateur-Pokals einziehen. Dieses würde der Handball-Oberligist in Hamburg bestreiten.

Foto: Klos Horst/Horst Klos

Verdammt, war das ein geiles Spiel! Als die Handballfreunde Illtal am 17. Februar des vergangenen Jahres die SG Köndringen/Teningen mit 40:30 aus dem DHB-Amateur-Pokal (DAP) fegten, tobte die Hellberghalle in Eppelborn. An diesem Sonntag soll sie brennen.

Die Kanäle in den sozialen Medien glühen, seit Wochen stimmt sich der Tabellensechste der RPS-Oberliga auf diese besonderen 60 Minuten ein. Eine Stunde früher als üblich, um 17 Uhr, steigt das Spiel, auf das am Faschings-Wochenende die saarländischen Handball-Augen gerichtet sein werden. Wer von den Nachwehen der Fastnachts-Feierlichkeiten Erholung braucht, sich von selbigen eine reizvolle Auszeit gönnen möchte oder einfach noch nichts vorhat, dem sei die Adresse im Herzen des Saarlandes empfohlen. Wer die Hellberghalle als Illtaler „Festung“ kennt, weiß: Das Duell lockt mit Kampf, Spannung und vor allem Emotionen. Illtals Torjäger Christoph Holz hat nur ein Ziel vor Augen: „Letztes Jahr waren wir kurz davor, doch dieses Jahr soll der Traum von Hamburg in Erfüllung gehen.“ Zwar gewannen die HF Illtal im Vorjahr gegen die SG Köndringen/Teningen, im Halbfinale scheiterten sie dann aber am BTB Aachen. Dieses Jahr sind die Vorzeichen anders: Schon die Halbfinals werden am 4. April in der „Perle des Nordens“ ausgetragen, genauer gesagt in der Sporthalle Hamburg-Wandsbek. Im Viertelfinale haben es die Handballfreunde also vor eigenem Publikum in eigener Hand, sich ihren großen Traum zu erfüllen. „Das ist ein großes Thema“, räumt HFI-Trainer Marcus Simowski ein. Im Verein „und bei den Fans“, meint er und erinnert an die Euphorie, die der Pokal schon vergangenes Jahr im Illtal entfacht hat.

Aber eine Mannschaft will den Traum der Zebras platzen lassen, möchte ihres Zeichens selber raus von zu Hause, rauf auf die große Bühne. Schließlich lockt eine einmalige Gelegenheit: das Endspiel des DHB-Amateur-Pokals am 5. April wird in der Barclaycard-Arena in Hamburg ausgetragen. Bei dem Termin klingelt etwas? Ganz richtig. Am selben Tag findet genau dort das Endspiel um den DHB-Pokal statt, das neben dem TBV Lemgo, der MT Melsungen und dem TSV Hannover-Burgdorf auch der deutsche Rekordmeister THW Kiel ins Visier genommen hat.

Zwischen den Zebras und Hamburg steht ein Verein aus einem Stadtteil von Rheinau, das in etwa auf halbem Weg zwischen Baden-Baden und Straßburg liegt: der TuS Helmlingen, Achter der Südbadenliga, der zuletzt zwei Spiele in Folge gewonnen hat. Laut ihrer Homepage werden die Badener, die nominell eine Liga niedriger als die Handballfreunde spielen, mit reichlich Unterstützung ins 170 Kilometer entfernte Saarland reisen. Ein eigener Fanbus soll es richten. HFI-Trainer Simowski, der vor zwei Jahren nur 25 Kilometer weiter südlich beim TV Willstätt gearbeitet hat, weiß um die Bedeutung der Begegnung und hat „alte“ Kontakte, „Spieler und Trainerkollegen“ aus der Region bemüht, um Informationen zum Gegner einzuholen und diese an seine Schützlinge weiterzugeben.

„Letztes Jahr war der Amateurpokal schon sehr gut. Und dieses Mal kann ich auch mitspielen“, denkt Marcel Becker zurück an das Vorjahr, als er verletzungsbedingt noch pausieren musste. Dieses Jahr plant der Rückraumspieler den ganz großen Wurf: „Wenn wir tatsächlich gewinnen und nach Hamburg kommen – das wäre schon richtig geil.“

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