Die große Show des Danijel Grgic
Saarlouis. Vorhang auf, Bühne frei. Und willkommen zum großen Auftritt des Danijel Grgic. Seine HG Saarlouis hat am Samstagabend in der Stadtgartenhalle den selbst ernannten Titelfavoriten SVH Kassel mit 38:32 (18:13) in die Schranken gewiesen - dank einer fantastischen Teamleistung. Doch jedes Team hat einen, der anführt, der den Ton angibt, der mitreißt und begeistert
Saarlouis. Vorhang auf, Bühne frei. Und willkommen zum großen Auftritt des Danijel Grgic. Seine HG Saarlouis hat am Samstagabend in der Stadtgartenhalle den selbst ernannten Titelfavoriten SVH Kassel mit 38:32 (18:13) in die Schranken gewiesen - dank einer fantastischen Teamleistung.
Doch jedes Team hat einen, der anführt, der den Ton angibt, der mitreißt und begeistert. Und das war er: der Kroate Danijel Grgic. "Gegen ihn", stellte Kassels Trainer Dragan Markovic resigniert fest, "haben wir kein Mittel gefunden". Und der Saarlouiser Mannschaftsarzt Dr. Wolfgang Schneider merkte amüsiert an, dass "Dado auch amputiert gespielt hätte". Die Knöchelverletzung, die ihn drei Tage zuvor zum Verzicht auf das DHB-Pokalspiel gegen Düsseldorf gezwungen hatte, ließ sich der 31-Jährige nicht anmerken. Im Gegenteil.
Eine knappe Viertelstunde fand die HG Saarlouis nicht zu ihrem Rhythmus (4:7). Dann stellte Trainer Christoph Barthel die Abwehr und beorderte Grgic, der überraschend am Kreis begonnen hatte, auf seine angestammte Position - Rückraum Mitte. Die folgenden Minuten waren eine einzige Demonstration. Mit sechs Toren in Serie - vier erzielte Grgic selbst, die zwei von Sven-Malte Hoffmann bereitete er vor - brachte die Mannschaft die Halle zum Kochen. Bis zur Halbzeit (18:13) wirkte das Profi-Team aus Kassel wie gelähmt.
"Ich bin immer heiß, aber heute war ich extra heiß", sagte Grgic später. "Ich bin einfach froh und stolz, mit diesen Jungs in einer Mannschaft stehen zu dürfen." Das Erfolgsgeheimnis der HG beschrieb Grgic so: "Bis nach dem 30. Spieltag ist uns die Tabelle ganz egal. Für uns ist jedes Spiel ein Endspiel."
Und genau so trat die HG Saarlouis in der zweiten Halbzeit auf, nachdem sie erneut ihren Rhythmus verloren hatte. Grund hierfür: der Zusammenstoß zwischen Kassels Matthias Aschenbroich und Daniel Fontaine (37. Minute). Im Sprinttempo und mit voller Wucht war Aschenbroich in die Saarlouiser Abwehr gerauscht. Fontaine, der am linken Jochbein getroffen wurde, musste minutenlang behandelt werden. Plötzlich war Kassel obenauf (21:22), doch Fontaine revanchierte sich auf seine Weise - mit drei wichtigen Toren. Der Rest war Spielfreude in Grün-Weiß - vorgelebt von Grgic, der insgesamt 13 Tore (davon drei Siebenmeter) erzielte und nach der Partie übers ganze Gesicht strahlte. "Ich möchte mich bedanken", sagte der Kroate, "bei Klaus König, meinem Physiotherapeuten. Ich bin seit zwei Monaten bei ihm, und er hat dafür gesorgt, dass ich wieder Spaß am Laufen habe." Das war an diesem Abend, als der Vorhang gefallen war, niemandem verborgen geblieben.