Die gleichen Ziele – nur eben in Halle

Halle/Saarbrücken · Es war nur eine Frage der Zeit: René Spandauw, dessen Vertrag bei den Saarlouis Royals in diesem Sommer ausläuft, wechselt zu einem Konkurrenten in der Basketball-Bundesliga der Damen. Er geht zum SV Halle.

 René Spandauw wird weiter mit jungen Spielerinnen arbeiten: in Halle. Foto: Ruppenthal

René Spandauw wird weiter mit jungen Spielerinnen arbeiten: in Halle. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Während man bei den Saarlouis Royals die Vertragsverhandlungen mit Trainer René Spandauw lange hinauszog, konnte es für den SV Halle nicht schnell genug gehen. "Endlich", "Aufatmen", "Meister-Trainer Spandauw", "neuer Trainer des SV Halle". Mehr muss man auf der Internetseite der Halle Lions nicht lesen, um zu verstehen, welche Wertschätzung dem Niederländer vor seinem Amtsantritt entgegengebracht wird. Zum 1. August wird Spandauw sein Amt in Halle antreten. Für die kommenden zwei Jahre - mit denselben Zielen wie in Saarlouis.

"Kurzfristiges Arbeiten geht mit mir nicht. Die Lions und ich brauchen Zeit", sagt Spandauw: "Wir fangen bei Null an. Meine Philosophie ist nicht in vier Wochen umzusetzen. Es geht um Kultur, Verhalten, Benehmen und die Grundeinstellung. Das ist ein schwieriger Prozess, der mental viel abverlangt und zeitintensiv ist."

Seine Arbeit wird sich also kaum von der in Saarlouis unterscheiden, wo er schon immer mit Talenten gearbeitet und Spielerinnen wie Stina Barnert oder Levke Brodersen zu festen Größen in der Damenbasketball-Bundesliga gemacht hat. Ein Markenzeichen des 56-Jährigen. "Ich möchte Spielerinnen besser machen und sie nach ihren Fähigkeiten einsetzen", sagt Spandauw: "Spielerinnen und Menschen müssen glücklich sein, damit sie mehr Leistung bringen können."

Diese Einstellung und diese Eigenschaften haben Cornelia Demuth, Geschäftsführerin des SV Halle, überzeugt. "Er legt sehr viel Wert auf den persönlichen Kontakt und hat ganz klare Vorstellungen, wie die Entwicklung aussehen soll", sagt Demuth, "das brauchen wir, und in unserem Nachwuchs haben wir auch viele Talente, die von ihm geformt werden können".

Gerade weil Spandauw ein gutes Verhältnis zu seinen Spielerinnen nachgesagt wird, stellt sich die Frage, ob und welche Spielerinnen ihm von Saarlouis nach Halle folgen werden. Zumal Spandauw dort ebenso gute Bedingungen vorfindet wie einst in Saarlouis, als er noch mit seinem langjährigen Co-Trainer Mariusz Dziurdzia zusammenarbeitete. Dennoch ist es eine Entscheidung, die Spandauw aus eigenem Antrieb nie getroffen hätte. Nach elf Jahren erfolgreicher Trainerarbeit bei den Saarlouis Royals mit zwei deutschen Meisterschaften und drei Pokalsiegen wird Spandauw seine Arbeit nun eben in Halle fortführen - mit der gleichen Philosophie und den gleichen Zielen.

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