Verbandstag des SFV Die Gebühren sollen deutlich steigen

Saarbrücken · Zwei brisante Anträge beim Verbandstag des Saarländischen Fußball-Verbandes.

Nach dem Pokalfinale verteilte SFV-Chef Franz Josef Schumann (li.) Medaillen an Gewinner und Verlierer, hier FCS-Profi Oliver Oschkenat.

Nach dem Pokalfinale verteilte SFV-Chef Franz Josef Schumann (li.) Medaillen an Gewinner und Verlierer, hier FCS-Profi Oliver Oschkenat.

Foto: Andreas Schlichter

Der Saarländische Fußball-Verband (SFV) braucht Geld. Deshalb wird auf dem außerordentlichen Verbandstag am morgigen Samstag in Lebach über einen Antrag des SFV-Vorstands zur Gebührenordnung abgestimmt. Der sieht vor, dass einige Dienstleistungen für Vereine deutlich teurer werden. Ein Vereinswechsel für Amateure soll künftig 30 Euro (jeweils Nettobeträge) statt bislang fünf Euro an Gebühren kosten, ein neu aufgesetzter Amateurvertrag mit 100 Euro (bislang 30) zu Buche schlagen. Des Weiteren sollen die Verbandsbeiträge erhöht werden, für einen Landesligisten etwa von 50 auf 120 Euro.

Der Grund, dass die Gebühren (wieder) steigen sollen: Auf dem Verbandstag 2017 wurde ein Antrag des 1. FC Reimsbach zur Senkung der Gebühren mit knapper Mehrheit angenommen. „Dadurch wurden die Gebühren fast komplett abgeschafft. Das hat ein Loch von über 100 000 Euro gerissen“, sagt SFV-Chef Franz Josef Schumann.

Sollten die Clubs dem Antrag nicht zustimmen, müsste der Verband an anderer Stelle sparen. „In diesem Fall würden wir die umfangreiche Sportversicherung, die wir für unsere Mitglieder haben, nicht mehr bezahlen“, kündigt der Präsident an. Da dies eine Pflichtversicherung ist, müssten die Vereine diese selbst bezahlen. Zudem könnte es noch zu weiteren Einsparungen etwa bei Trainerfortbildungen im Jugendbereich kommen. „Das wollen wir zwar unbedingt vermeiden, ganz auszuschließen wäre es aber nicht“, meint Schumann.

Der Antrag zu den neuen Gebühren ist der erste, über den die Vereinsvertreter abstimmen müssen. Und gemeinsam mit dem letzten Antrag der Tagesordnung der brisanteste. Der letzte Antrag kommt ebenfalls vom SFV-Vorstand. Mit ihm soll geregelt werden, ob eine Übernahme von Spielrechten eines Vereins durch einen anderen möglich ist oder nicht.

In jüngster Vergangenheit scheiterte der 1. FC Saarbrücken mit dem Versuch, für seine zweite Herren-Mannschaft das Saarlandliga-Spielrecht der DJK Bildstock zu übernehmen. Die Übernahme der gesamten Frauen-Abteilung des SV Göttelborn durch die SV Elversberg lehnte der Vorstand ebenfalls ab. „Wenn der Verbandstag nun eine Regelung beschließt, haben wir eine klare rechtliche Grundlage. Die Mehrheit des SFV-Vorstandes plädiert dafür, dass eine Übernahme des Spielrechts nicht möglich sein soll“, sagt Schumann.

Sollte der Verbandstag sich dafür entscheiden, dass Spielrechts-Übernahmen künftig möglich sind, würde der 1. FC Saarbrücken versuchen, für seine zweite Mannschaft, die kommende Runde den Spielbetrieb wieder aufnimmt, das Saarlandliga-Spielrecht des SC Friedrichsthal zu übernehmen. Friedrichsthal hatte angekündigt, sich aus der höchsten saarländischen Spielklasse zurückzuziehen, hat diesen Schritt aber bislang noch nicht vollzogen.

Der FCS-Vorsitzende Jörg Alt bestätigt, dass es Gespräche gab. „Für mich wäre es aber eine große Überraschung, wenn der Verbandstag entscheidet, eine Übernahme möglich zu machen. Deshalb gehen wir davon aus, dass wir mit unserer Reserve in der Kreisliga A starten“, sagt Alt: „Aber wenn eine Übernahme rechtens ist, wäre es fahrlässig, wenn wir keinen Plan B in der Tasche hätten. Und den haben wir.“

Der SC Friedrichtshal macht nach genauem Studium der Formulierung im Antrag vielleicht aber einen Rück­zieher. „In dem Antrag steht, dass für eine Spielrechts-Übernahme eine komplette Abteilung zu einem anderen Verein wechseln müsste. Das wollen wir nicht“, sagt der Vorsitzende Roman Kühn: „Wenn der Wechsel von nur einer Mannschaft möglich gewesen wäre, wäre das etwas anderes gewesen. Deshalb werden wir wohl nach dem Verbandstag das Schreiben aufsetzen, in dem wir unseren Rückzug aus der Saarlandliga erklären.“

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