Die Furcht muss aus den Köpfen

Saarlouis · Der Abstiegskampf in der 2. Handball-Bundesliga tritt in seine entscheidende Phase. Die HG Saarlouis, zuletzt mit zwei deftigen Niederlagen, will bei der starken SG Bietigheim wieder in die Erfolgsspur finden.

 Ob die HG Saarlouis aus Bietigheim Zählbares mitbringen kann, wird auch an den Toren von Tim Suton (vorne), dem besten Schützen der Liga, abhängen. Foto: Rolf Ruppenthal

Ob die HG Saarlouis aus Bietigheim Zählbares mitbringen kann, wird auch an den Toren von Tim Suton (vorne), dem besten Schützen der Liga, abhängen. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

"Die Spieler hätten sich selbst auch gerne anders präsentiert. Aber sie waren aufgrund der prekären Situation nicht in der Lage, ihre maximale Leistung abzurufen", sagt Richard Jungmann, Vorsitzender des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis, zu den vergangenen Auftritten der Mannschaft. Sie hatte sich beim ASV Hamm-Westfalen (23:38) und vor eigenem Publikum gegen TuSEM Essen (25:36) zwei derbe Niederlagen im Kampf um den Klassenverbleib abgeholt. Am Samstag um 20 Uhr soll ausgerechnet bei Aufstiegskandidat SG Bietigheim die Trendwende eingeläutet werden.

"Ich weiß, dass die Spieler das nicht mit Absicht machen", sagt Jungmann: "Die Mannschaft muss die Angriffslust, die bis vor 14 Tagen noch da war, wiederfinden. Im Moment scheint sie einer lähmenden Furcht gewichen zu sein. Aber daran werden die Spieler zusammen mit ihrem Trainer arbeiten." Trainer Goran Suton packt seine Spieler an der Ehre: "In Situationen wie der unseren zeigt sich, wer ein Held ist."

Saarlouis streitet sich derzeit vor allem mit dem TV Hüttenberg um den letzten Abstiegsplatz - im Moment hat ihn die HG inne. Beide Mannschaften sind punktgleich, Hüttenberg hat noch ein Nachholspiel im petto. Auch der TVH hat am Samstag mit dem SC Dhfk Leipzig einen Gegner der obersten Tabellenregion. "Wir können die Klasse aus eigener Kraft halten. Da ist im Moment unsere oberste Maxime", sagt Jungmann mit Blick auf das Restprogramm. Bereits am Mittwoch kommt es in der Stadtgartenhalle zum direkten Duell mit Hüttenberg - wenig später reist die HG noch zur DJK Rimpar, die zwei Punkte Vorsprung vor Saarlouis hat.

Zurück zum nächsten Gegner: "Bietigheim will aufsteigen, von daher stehen sie genauso unter Druck, wie wir - wenn auch unter anderen Vorzeichen", sagt Jungmann "wir werden sehen, welche Mannschaft damit am besten fertig wird." Die Erfahrungen der Vergangenheit hätten gezeigt, dass man Mannschaftsleistungen vor einem Spiel nie einschätzen könne - schon gar nicht die der HG Saarlouis: "So, wie wir in den vergangenen beiden Spielen durchgehangen haben, ist eine Überraschung am Samstag durchaus möglich. Was das angeht, war unsere Mannschaft schon immer unberechenbar", meint Jungmann, der auch aus der Unterstützung der treuen Anhänger Mut schöpft: "Mich freut, dass die Fans nach wie vor solidarisch hinter der Mannschaft stehen. Das sollte ihr einen gewissen Rückhalt liefern, bis zum Saisonende alles für den Klassenverbleib zu geben." Linksaußen Philipp Kessler kann wegen einer Schultereckgelenks-Sprengung in Bietigheim nicht mitspielen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort