Die Frauen-WM als Schaufenster

Frankfurt. Für Deutschlands Fußball-Frauen wird die große Weltmeisterschafts-Bühne zu einem Schaufenster. Besonders Jungstars wie Celia Okoyino da Mbabi und Alexandra Popp können nach Ansicht von Experten durch die größere Aufmerksamkeit ihren Marktwert in die Höhe treiben

Frankfurt. Für Deutschlands Fußball-Frauen wird die große Weltmeisterschafts-Bühne zu einem Schaufenster. Besonders Jungstars wie Celia Okoyino da Mbabi und Alexandra Popp können nach Ansicht von Experten durch die größere Aufmerksamkeit ihren Marktwert in die Höhe treiben."Viele Spielerinnen rücken immer mehr in den Blickpunkt", sagte Siegfried Dietrich, Manager des Bundesligisten 1. FFC Frankfurt, "der Bekanntheitsgrad steigt. Ich glaube, wir sind an einem Punkt wie die Männer in den 60er und 70er Jahren, die Typen hervorgebracht haben, die heute noch eine Rolle spielen". Alleine für Frankfurt sind bei der WM jeden Tag vier Trainer zur Beobachtung unterwegs.

Knapp ein Fünftel des 21 Spielerinnen umfassenden WM-Kaders von Bundestrainerin Silvia Neid, darunter die beiden zu Frankfurt wechselnden Fatmire Bajramaj und Kim Kulig, hat einen neuen Arbeitgeber gefunden.

Die Duisburgerinnen Linda Bresonik und Ursula Holl stehen noch vor einer ungewissen Zukunft. WM-Ersatztorhüterin Holl wird den FCR verlassen. Defensivspielerin Bresonik hat ihren Vertrag beim Revierclub fristgerecht gekündigt, bis Ende Juni war jedoch nach Angaben eines Vereinssprechers keine Zahlung der festgeschriebenen Ablösesumme eingetroffen. "Ich wünsche mir sehr, dass Linda bleibt und bin sehr optimistisch", sagte FCR-Trainer Marco Ketelaer. Während der WM hatte Bresonik erklärt, sie habe mehrere Angebote und wolle erst nach dem Turnier entscheiden. Mit Annike Krahn gibt es nach Angaben des FCR-Clubsprechers eine mündliche Vereinbarung, dass die Innenverteidigerin ein weiteres Jahr in Duisburg spiele.

Spätestens im Sommer 2012 wird sich eine erfolgreiche WM beispielsweise auch für Okoyino da Mbabi (SC Bad Neuenahr), Babett Peter (Turbine Potsdam), Simone Laudehr und Popp (beide Duisburg) auszahlen - dann enden deren Verträge. "Gute Nationalspielerinnen" verdienen laut Dietrich im unteren bis mittleren vierstelligen Euro-Bereich pro Monat: "Und Top-Nationalspielerinnen können es auf eine sechsstellige Summe pro Jahr bringen, inklusive der Werbeeinnahmen".

Während vor der Weltmeisterschaft die komplette deutsche Mannschaft in der Heimat beschäftigt war, könnte mittelfristig das Ausland wieder an Attraktivität gewinnen. Es sei sicherlich persönlich "eine tolle Lebenserfahrung", mal in den USA zu spielen, sagte die Potsdamer Außenverteidigerin Peter, die mit einem Wechsel zur übernächsten Saison liebäugelt. Als letzte prominente Legionärinnen waren Nadine Angerer und Ariane Hingst 2009 aus Schweden zurückgekehrt. "Für die Nationalmannschaft ist es immer besser, wenn man in Deutschland spielt, weil man dann kürzere Reisewege hat", begründete Peter ihre bisherige Zurückhaltung.

Zunächst ist laut Dietrich jedoch ein aufblühender heimischer Markt zu erwarten. Er warnt bei aller Euphorie: "Im Vordergrund muss immer der sportliche Erfolg stehen."

saarbruecker-zeitung.de/

frauen-wm

"Ich glaube, wir sind an einem Punkt wie die Männer in den 60er und 70er Jahren."

Siegfried Dietrich, Manager

des 1. FFC Frankfurt

Frauenfußball-WM

Gruppe A:

Kanada - Nigeria :

Frankreich - Deutschland :


 1 . Frankreich 2 5 :  6
 2 . Deutschland 2 3 : 1 6
 3 . Nigeria 2  : 2 
 4 . Kanada 2 1 : 6 

Gruppe B:

Neuseeland - Mexiko 2:2

England - Japan 2:0


 1 . England 3 5 : 2 7
 2 . Japan 3 6 : 3 6
 3 . Mexiko 3 3 : 7 2
 4 . Neuseeland 3 4 : 6 1

Gruppe C:

Schweden - USA Mi, 20.45 Uhr

Nordkorea - Kolumbien Mi, 20.45 Uhr


 1 . USA 2 5 :  6
 2 . Schweden 2 2 :  6
 3 . Nordkorea 2  : 3 
 3 . Kolumbien 2  : 4 

Gruppe D:

Äquatorial-Guinea - Brasilien Mi, 18 Uhr

Australien - Norwegen Mi, 18 Uhr


 1 . Brasilien 2 4 :  6
   Australien 2 3 : 3 3
 3 . Norwegen 2 1 : 3 3
 4 . Äquatorial-Guinea 2 2 : 4 

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