"Die erste Halbzeit war einfach unterirdisch"

Völklingen/Dirmingen. Noch knapp eine halbe Minute bleibt den Handballfreunden Illtal zum Ausgleich. Noch liegt das Team im Oberligaspiel bei der HSG Völklingen mit 31:32 hinten. Jetzt muss alles schnell gehen. Illtal ist im Ballbesitz, stürmt in die gegnerische Hälfte. Dann der Ballverlust. Doch die Schiedsrichter entscheiden auf Freiwurf für Illtal. Noch 15 Sekunden

 Der Illtaler Oliver Zeitz (in Weiß) versucht, sich gegen den Völklinger Dirk Wagner (rechts) durchzusetzen. Foto: Wieck

Der Illtaler Oliver Zeitz (in Weiß) versucht, sich gegen den Völklinger Dirk Wagner (rechts) durchzusetzen. Foto: Wieck

Völklingen/Dirmingen. Noch knapp eine halbe Minute bleibt den Handballfreunden Illtal zum Ausgleich. Noch liegt das Team im Oberligaspiel bei der HSG Völklingen mit 31:32 hinten. Jetzt muss alles schnell gehen. Illtal ist im Ballbesitz, stürmt in die gegnerische Hälfte. Dann der Ballverlust. Doch die Schiedsrichter entscheiden auf Freiwurf für Illtal. Noch 15 Sekunden. Der Freiwurf wird schnell ausgeführt, zu schnell. Spielertrainer Krzysztof Wroblewski verliert den Ball. Und das Spiel. Nach einer turbulenten Aufholjagd und einem zwischenzeitlichen Neun-Tore-Rückstand unterliegen die Illtaler der HSG Völklingen mit 31:32 (12:17). Somit bleiben sie auch beim dritten Auswärtsspiel in dieser Saison sieglos.

Dabei fängt es für die Illtaler gar nicht schlecht an. Vor allem, weil Torhüter Markus Weber, ein ehemaliger Völklinger, stark beginnt. Nach sechs Minuten führt Illtal mit 3:1. Aber der Gastgeber findet langsam ins Spiel - insbesondere dank seiner Abwehrtaktik. Völklingen nimmt den rechten Rückraum der Zebras in Manndeckung, und darauf findet Illtal keine Antwort. Innerhalb von acht Minuten kassieren die Handballfreunde fünf Gegentore. Wroblewski reagiert - Auszeit. Doch die HSG bewahrt kühlen Kopf und baut den Vorsprung aus.

In den zweiten 30 Minuten wird bei Illtal Torsten Schramm eingewechselt. Und der Torhüter macht seinen Mitspielern gleich laut und deutlich klar, was er von ihrem Abwehrverhalten hält: "Ich sehe hier keine Abwehr! Was ist los?" Und 15 Minuten vor dem Ende tritt das ein, was der Völklinger Trainer Marek Kordowiecki schon befürchtet hatte: Die Völklinger, verletzungsbedingt nur mit acht Feldspielern angetreten, sind mit ihren Kräften am Ende. Eingeleitet durch einen Treffer von Miodrag Jelicic überrennen die Illtaler plötzlich ihren Ligakonkurrenten, erzielen in einer Phase fünf Tore hintereinander. Der Völklinger Vorsprung schmilzt. Tor um Tor. Und Illtal lässt nicht locker. In der 59. Minute erzielt Oliver Zeitz den Anschlusstreffer. Völklingen liegt nun nur noch mit 32:31 vorne. Dann verliert der Völklinger Daniel Wagner den Ball, und Illtal hat in der Schlussminute die große Chance, zu einem versöhnlichen Ende zu kommen. Doch das Ende ist bekannt.

"Die Mannschaft hat zwei Gesichter", sagt Spielertrainer Wroblewski später, "die beiden Heimspiele haben wir gewonnen, die drei Auswärtsspiele verloren. Das ist eine psychologische Sache." Auch Torhüter Torsten Schramm hätte den mitgereisten Fans gerne ein anderes Ergebnis abgeliefert: "Die erste Halbzeit war unterirdisch." Trotz allem kann Wroblewski aus der Niederlage noch etwas Positives herausziehen: "Nach der Misere in der ersten Halbzeit haben die Jungs gekämpft und noch ins Spiel zurückgefunden." Gereicht hat es nicht. Das soll es nun am Sonntag beim Letzten Kuhardt.

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