Die einen mit Euphorie, die anderen gegen das Pokal-Trauma

Hangard. Wer vor drei Jahren zum Hangarder Sportplatz wollte, fuhr auf einer engen Straße an einer Kuhweide vorbei zu einem kleinen Ascheplatz ohne Fangnetze, ohne Extras. Jetzt steht an gleicher Stelle der Ferraro-Sportpark, ein Kunstrasenplatz mit Tribüne und 200 überdachten Sitzplätzen. Ein kleines Stadion, in dem heute um 18

 Nüchtern im Ton, erfolgreich auf der Trainerbank: Heinz Histing führte die SVGG Hangard ins Saarlandpokal-Halbfinale. Foto: SZ/Verein

Nüchtern im Ton, erfolgreich auf der Trainerbank: Heinz Histing führte die SVGG Hangard ins Saarlandpokal-Halbfinale. Foto: SZ/Verein

Hangard. Wer vor drei Jahren zum Hangarder Sportplatz wollte, fuhr auf einer engen Straße an einer Kuhweide vorbei zu einem kleinen Ascheplatz ohne Fangnetze, ohne Extras. Jetzt steht an gleicher Stelle der Ferraro-Sportpark, ein Kunstrasenplatz mit Tribüne und 200 überdachten Sitzplätzen. Ein kleines Stadion, in dem heute um 18.30 Uhr das Saarlandpokal-Halbfinale zwischen Verbandsligist SVGG Hangard und Saarlandligist SV Mettlach stattfinden wird.Die Mannschaft aus dem kleinen Ort im Ostertal, deren größter Erfolg der Aufstieg 2002 in die damalige Landesliga ist, ist in dieser Saison so etwas wie die Mannschaft der Stunde: Tabellenführer der Verbandsliga, Platz vier beim Hallenmasters, Halbfinalist im Saarlandpokal. Die Erfolge sind eng mit dem Namen Heinz Histing verbunden. Im Februar 2010 übernahm der ehemalige Polizist den Verbandsligisten und formte aus dem Tabellenneunten des vergangenen Jahres eine Spitzenmannschaft. "Bei uns passt im Moment vieles zusammen, aber der Trainer hat sicher einen großen Anteil am Erfolg", sagt Hangards Kapitän Eric Moosmann: "Er ist einer der alten Schule und verlangt viel von uns. Er lebt wie kein Zweiter den Satz: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Er freut sich deshalb lieber nach innen."

Als Hangard die SF Köllerbach glücklich und den FC Wiesbach verdient jeweils mit 2:1 ausgeschaltet hat, sagte Histing nüchtern: "Jetzt sind wir halt eine Runde weiter." Überschwängliche Emotionen sind ihm fremd, dementsprechend geht er auch das heutige Spiel an: "Einige im Umfeld des Vereins sagen: noch zwei Spiele bis zum DFB-Pokal und noch fünf bis nach Berlin. Das ist ja Wahnsinn." Er lenkt die Konzentration lieber auf das Wesentliche: "Mettlach kann sich voll auf das Spiel konzentrieren, wir stehen noch im Aufstiegsrennen. Wir sind der Außenseiter, aber sicher nicht chancenlos."

Beim Gegner in Mettlach, Sechster der Saarlandliga, nimmt man die Hangarder Euphorie gelassen. Trainer Werner Weiß kündigt an: "Wir sind der Favorit und haben die besseren Einzelspieler. Wenn wir kämpferisch und läuferisch unsere Leistung voll abrufen, werden wir gewinnen und ins Finale einziehen." Auf dem Weg ins Halbfinale hat der SV unter anderem Regionalligist FC Homburg mit 1:0 ausgeschaltet - und kämpft heute gegen ein Pokaltrauma. "Vor zwei Jahren haben wir im Halbfinale beim Bezirksligisten SC Reisbach 2:3 verloren. Daran habe ich meine Jungs nochmal erinnert. Das soll uns nicht wieder passieren."

Sollte der Saarlandligist tatsächlich gewinnen, wäre er die erste Mannschaft, die Hangard in dieser Saison auf eigenem Platz bezwingt - das kleine Stadion ist eine Festung geworden. Köllerbach und Wiesbach haben das im Pokalwettbewerb gemerkt. msc

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