Die DTM erfindet sich im Jahr 2017 neu

Hockenheim · Die Tourenwagen-Serie startet an diesem Wochenende in die neue Saison – mit neuen Regeln und neuen Gesichtern.

An diesem Wochenende beginnt die 31. Saison des Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) - traditionell auf dem Hockenheimring. Dort stehen am Samstag und Sonntag die ersten zwei von insgesamt 18 Rennen auf dem Programm. Im Laufe der Saison reist die Serie durch Europa mit neun Stationen in Deutschland, Ungarn, Russland, den Niederlanden und Österreich. Die SZ beantwortet vor dem Auftakt die wichtigsten Fragen.

Was ist neu?

Eine Menge! Die Teilnehmerzahl wurde von 24 auf 18 reduziert. Die Hersteller Audi, BMW und Mercedes mussten jeweils zwei Fahrer streichen. Die DTM-Wagen 2017 haben mehr Leistung und sind dementsprechend schneller als im Vorjahr. Dafür stellt der neue Reifen die Hersteller vor eine Herausforderung, weil er deutlich schneller abbaut. Dazu wurde der Funkverkehr zwischen Auto und Box eingeschränkt, die Fahrer erhalten also weniger Informationen und müssen deutlich mehr eigene Entscheidungen treffen. Weitere Änderungen: Jedes Rennen ist nun auf 55 Minuten und eine zusätzliche Runde angesetzt. Der Pflichtboxenstopp kann jederzeit eingelegt werden, und die ersten Drei im Qualifying erhalten bereits Meisterschaftspunkte. Einen Umbruch gab es auch im Management des DTM-Vermarkters ITR. Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger ist nun Vorsitzender und löste Hans Werner Aufrecht ab.

Was sollen die Änderungen bringen?

In erster Linie natürlich Spannung und neue Herausforderungen. Dafür werden vor allem die Reifen in Kombination mit der eingeschränkten Kommunikation sorgen. Die Pläne sind vielversprechend - es bleibt abzuwarten, ob sie auch greifen.

Wer sind die Favoriten?

Allen voran: Titelverteidiger Marco Wittmann. Der 27-Jährige fährt weiterhin für BMW und glänzte im Vorjahr durch seine Konstanz. Vizemeister Edoardo Mortara (Italien) ist von Audi zu Mercedes gewechselt und möchte den Deutschen vom Thron stoßen. Wie immer muss man auch die Audi-Routiniers Mattias Ekström (Schweden) und Jamie Green (Großbritannien) auf dem Schirm haben. Die DTM-Fahrer selbst sehen Mercedes-Pilot Gary Paffett (Großbritannien) als Favoriten. Generell ist das Niveau sehr hoch. Der Leitspruch von Ekström - "Meister wird, wer intelligent und schnell fährt" - trifft definitiv zu.

Gibt es TV-Übertragungen?

Die ARD zeigt alle Rennen live, das Qualifying ist bei One zu sehen. Wie es nach der Saison weitergeht, ist noch unklar. Der TV-Vertrag mit der ARD läuft aus, soll aber verlängert werden. Beim Auftakt ist zudem Mick Schumacher, der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher, als ARD-Co-Kommentator im Einsatz. Die DTM bietet selbst kostenlose Livestreams an. Hardcore-Fans können sich sogar ganze Rennen aus der Cockpit-Perspektive eines Fahrers ansehen.

Zum Thema:

Saisonplan der DTM-Saison 2017 Rennen 1 und 2: Auftakt in Hockenheim (6./7. Mai). Rennen 3 und 4: Lausitzring/Klettwitz (20./21. Mai). Rennen 5 und 6: Budapest/Ungarn (17./18. Juni). Rennen 7 und 8: Norisring/Nürnberg (1./2. Juli). Rennen 9 und 10: Moskau/Russland (22./23. Juli). Rennen 11 und 12: Zandvoort/Niederlande (19./20. August). Rennen 13 und 14: Nürburgring (9./10. September). Rennen 15 und 16: Spielberg/Österreich(23./24. September). Rennen 17 und 18: Finale in Hockenheim (14./15. Oktober).

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