Die Doppelbelastung ist schon Alltag

Saarlouis. Vorgestern auf europäischem Parkett - heute Bundesliga-Alltag in Halle. Die Basketballfrauen der Saarlouis Royals treten an diesem Samstag um 20 Uhr in der Sporthalle Burgstraße beim Bundesliga-Vierten SV Halle an. Noch am Donnerstag hatte in der Stadtgartenhalle auf dem extra eingeflogenen Parkettboden die Europapokal-Sensation in der Luft gelegen. Bis zur 28

 Tyresa Smith steigt gegen drei russische Spielerinnen zum Korbwurf hoch. Die Royals hatten es gegen die Orenburger Defensive schwer und warfen nur 56 Punkte. Foto: Ruppenthal

Tyresa Smith steigt gegen drei russische Spielerinnen zum Korbwurf hoch. Die Royals hatten es gegen die Orenburger Defensive schwer und warfen nur 56 Punkte. Foto: Ruppenthal

Saarlouis. Vorgestern auf europäischem Parkett - heute Bundesliga-Alltag in Halle. Die Basketballfrauen der Saarlouis Royals treten an diesem Samstag um 20 Uhr in der Sporthalle Burgstraße beim Bundesliga-Vierten SV Halle an.

Noch am Donnerstag hatte in der Stadtgartenhalle auf dem extra eingeflogenen Parkettboden die Europapokal-Sensation in der Luft gelegen. Bis zur 28. Spielminute lief für die Royals eigentlich alles wie gehabt. Im siebten Heimspiel der laufenden Europapokalsaison - dem Halbfinal-Hinspiel gegen Nadezhda Orenburg - lagen die Royals lange zurück. Für gewöhnlich schlagen die Königlichen nämlich erst gegen Ende der Partie zu.

Auch am Donnerstag sah alles nach einem "klassischen" Royals-Auftritt aus. Zwei Minuten vor dem Ende des dritten Viertels drehten die Gastgeberinnen auf und schafften den ersten Ausgleich des Spiels: 40:40. Normalerweise kippen die Duelle vor heimischen Publikum zu genau diesem Zeitpunkt: Die Royals gleichen aus, ziehen vorbei und gewinnen das Spiel. Nicht so diesmal: Nach einer kurzen Schwächephase mussten sich die Gastgeberinnen zunächst wieder rankämpfen: 50:50 durch Petra Manakova. Alle 1650 Zuschauer in der ausverkauften Halle, darunter Ministerpräsident Peter Müller, feuerten die Royals durch rhythmisches Klatschen an - vergeblich. Die sonst übliche Führung wollte trotz zahlreicher Möglichkeiten einfach nicht gelingen. Von diesem "Knackpunkt" an nutzten die Russinnen ihre ganze Erfahrung und gewannen letztlich verdient mit 56:62. "Wenn man heute nicht gesehen hat, dass wir Orenburg schlagen können, dann weiß ich auch nicht weiter", kommentierte Royals-Trainer René Spandauw.

Ein Gegner, den die Royals sogar schlagen müssen, um die Bundesliga-Tabellenführung und den damit verbundenen Heimvorteil für die Play-offs zu behalten, ist der SV Halle. Das Hinspiel gewannen die Saarländerinnen mit 76:70 noch knapp. Nicht nur deshalb warnt Trainer Spandauw vor den zuletzt starken "Lions": "Sie sind eine der besten Mannschaften der Rückrunde, haben acht von neun Spielen gewonnen."

Gewinnen die Royals in Halle, ist die Tabellenführung und der damit verbundene Heimvorteil so gut wie sicher. Der Europapokalstress unter der Woche muss dafür ausgeblendet werden. Spandauw: "Die Doppelbelastung ist mittlerweile Alltag für uns. Manche Spielerinnen werden körperliche Probleme bekommen, aber wir wollen auch dieses Spiel unbedingt gewinnen."