Die Dauer-Dominanz ist zu Ende

Mannheim · THW Kiel droht das Aus in der Champions League und erneut eine titellose Saison.

 Der einstige Erfolgstrainer Alfred Gislason steht beim THW Kiel plötzlich in der Kritik. Foto: Hartmann/dpa

Der einstige Erfolgstrainer Alfred Gislason steht beim THW Kiel plötzlich in der Kritik. Foto: Hartmann/dpa

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Die Ausgangslage ist klar: Der Handball-Bundesligist THW Kiel spielt um eine der letzten Chancen, um die Saison halbwegs versöhnlich zu beenden. Und die Rhein-Neckar Löwen wollen den Rekordmeister endgültig in die Krise stürzen. Im Achtelfinal-Rückspiel der beiden deutschen Topclubs geht es heute ab 19 Uhr vor allem für die Kieler um mehr als nur den Einzug ins Viertelfinale der Champions League. "Das ist unser erstes Endspiel in diesem Jahr", sagt THW-Torhüter Niklas Landin. Und der Kapitän ist sich sicher: "Es wird unglaublich schwer."

Die Fans blicken gebannt nach Mannheim, wo die Machtverhältnisse im deutschen Handball aus den Fugen geraten könnten. Der amtierende Meister trifft auf den Seriensieger der Vorjahre. Und nach der titellosen Vorsaison droht den erfolgsverwöhnten Kielern erneut ein Jahr ohne Titelfeier auf dem heimischen Rathausbalkon. Angesichts von bereits acht Minuspunkten in der Bundesliga steht Trainer Alfred Gislason in der Kritik. Doch er sagt: "Das geht mir sowas am Arsch vorbei." In der Liga hat er mit seiner Mannschaft kaum noch Chancen auf die Meisterschale. Und nach der 25:26-Niederlage im Hinspiel steht der THW Kiel auch in der Königsklasse vor dem Aus. "Das bedeutet jede Menge Druck, weil für den THW mit der Champions League und dem DHB-Pokal nur noch zwei Optionen da sind", sagt Löwen-Kreisläufer Hendrik Pekeler. Patzt der THW auch heute in Mannheim in der Champions League, bleibt nur noch das Pokalendturnier im April in Hamburg.

Dass die Dauer-Dominanz des THW Kiel auf ein Ende zusteuern könnte, war absehbar. Die Mannschaft befindet sich im Umbruch. Anstatt auf internationale Topstars setzt der Club seit einem Jahr verstärkt auf internationale Toptalente. Da sei es laut THW-Manager Thorsten Storm klar gewesen, "dass wir diese zwei Jahre vielleicht ohne Titel dastehen".

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