Die Crux mit der olympischen Charta

Die olympische Charta ist ja schon ein lustiges Schriftstück. Eine Art Grundgesetz für alle olympischen Belange. Fundamentale olympische Prinzipien sind darin festgeschrieben. Auch, dass die Spiele nicht länger als 16 Tage dauern dürfen. Also nicht wie Fußball-Europameisterschaften gefühlte drei Jahrzehnte.

Das ist jetzt natürlich blöde für das Internationale Olympische Komitee (IOC), also für den Sportverband, der die Spiele organisiert. Was könnte er Geld scheffeln, dürfte er die Spiele entgegen der Charta ausweiten? Noch mehr TV-Einnahmen, noch mehr Sponsoren, noch mehr Reichweite.

Und endlich wäre Platz für den High-Heels-Run der Frauen. Ob Berlin, Moskau oder Amsterdam: Der Stiletto-Run ist weltweit angesagt. Oder Gummistiefel-Weitwurf. Bereits seit dem 19 Jahrhundert eine beliebte Sportart bei Nordmännern. Seit 22 Jahren gibt es gar Weltmeisterschaften. Den Weltrekord hält ein Finne mit 68 Metern.

Unterwasser-Hockey hätte auch mehr Aufmerksamkeit verdient. Oder Schlammschnorcheln, Kastanienschlagen. Auch Steine-über-das-Wasser-Werfen sollte ins olympische Programm. Der Waliser Ron Long schaffte mal 68 Meter und ließ den Stein dabei 17 Mal auf der Wasseroberfläche aufsetzen. Eine Leistung, die eine Goldmedaille verdient hätte. Aber so weit wird es das IOC nicht kommen lassen. Schließlich ist die Charta heilig und der Verband nicht dazu da, immer mehr Geld zu verdienen. Nein, er ist ausschließlich zum Wohle des Sports da.

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