Die Borussia war noch gnädigDeprimierender Samstag: Fußball verkehrt im Westerwald

Neunkirchen. Nach drei sieglosen Spielen holte Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen endlich wieder drei Punkte. In der Auswärtspartie beim SC Hauenstein dominierten die Saarländer die Partie eindeutig und hätten auch höher als 3:0 gewinnen können. Wobei natürlich die frühe Führung durch ein Eigentor des Hauensteiners Daniel Klück nach etwa 45 Sekunden den Gästen in die Karten spielte

Neunkirchen. Nach drei sieglosen Spielen holte Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen endlich wieder drei Punkte. In der Auswärtspartie beim SC Hauenstein dominierten die Saarländer die Partie eindeutig und hätten auch höher als 3:0 gewinnen können. Wobei natürlich die frühe Führung durch ein Eigentor des Hauensteiners Daniel Klück nach etwa 45 Sekunden den Gästen in die Karten spielte. Florian Weber hatte das Leder in den Strafraum geschlagen, wo Neunkirchens Julian Weiersbach zwar nicht mehr an den Ball kam, dafür aber der gegnerische Verteidiger.

Auch danach sahen die Neunkircher Schlachtenbummler eine geschlossene Mannschaftsleistung ihrer Elf. Thomas Burghardt vom Presseteam der Borussia: "Ich fuhr nach Hauenstein, ohne viel zu erwarten. Und dann sah ich dort eine Borussia, die noch nie so gut bei den Pfälzern spielte."

Auch der Spielausschuss-Vorsitzende Joachim Weiersbach stimmte dieser Analyse zu: "Wir haben eine klasse Partie abgeliefert, spielten diszipliniert und aggressiv. Wir hätten auch durchaus höher gewinnen können, denn wir hatten noch etliche hochkarätige Chancen." Bevor der Neunkircher Sieg in trockenen Tüchern und noch nichts entschieden war, vergab Hauenstein nach einer halben Stunde die Möglichkeit zum Ausgleich, doch Thomas Wiener wehrte bravourös ab. Das war es dann auch so ziemlich für die Gastgeber. Borussia drückte weiter auf das Tempo und wurde kurz vor dem Wechsel belohnt. Der erstmals eingesetzte Pascal Oliver flankte von links. Und Matthias Stumpf war mit dem Kopf zur Stelle - 2:0.

Auch nach dem Wiederanpfiff beherrschte die Borussia Ball und Gegner. Schließlich entschied Arif Karaoglan schon früh die Partie. In der 64. Minute wurde er auf der rechten Seite steil geschickt, lief unbedrängt in Richtung Hauensteiner Tor und verwandelte zum 3:0. Beide Trainer waren sich nach den 90 Minuten einig: "Die Neunkircher hätten noch höher gewinnen können." Auffallend, dass gleich acht Neuzugänge bei der Borussia aufliefen: Thomas Wiener, Julien Lücke, Olivier Pascal, Arif Karaoglan, Damien Letellier, Daniel Schommer und Florian Weber von Anfang an, zudem wurde noch Angelo Dal Col eingewechselt. Eisbachtal. "Wir haben richtig gut gespielt, hatten zehn klare Torchancen und am Ende 2:4 verloren. Wie das alles passiert ist, weiß ich immer noch nicht", sagte SVE II-Trainer Dominik Jung nach dem Fußball-Oberligaspiel seines Teams. Auf der anderen Seite wusste auch Dirk Hannappel, der Trainer der SF Eisbachtal, nicht, wie ihm geschah: "Das war die stärkste Mannschaft, gegen die wir in diesem Jahr gespielt haben. Wenn wir zur Pause deutlich zurückliegen, können wir uns nicht beschweren. Wir hatten heute das Glück des Tüchtigen." Die zweite Mannschaft der SVE lief im Eisbachtal mit den Regionalliga-Spielern Nenad Simic, Thorsten Reiß und Thomas Klasen auf und war von der ersten Minute an spielbestimmend. Allerdings vergaben Klasen, Reiß und Pascal Stelletta Großchancen im Fünf-Minuten-Takt.

Und nach einer halben Stunde kam es wie immer, wenn man vorne seine Chancen nicht nutzt: SF-Mittelfeldspieler Thomas Weinand zog aus 30 Metern ab und der Ball segelte über SVE-Torwart Tobias Rott zum 1:0 ins Tor (30.). Danach gab die SVE weiter Vollgas, war das bessere Team und kassierte erneut einen Gegentreffer. Drei Minuten nach dem Seitenwechsel köpfte Nico Haller nach einem Freistoß das 2:0. Nur vier Minuten später zappelte die Kugel zum ersten Mal im Eisbachtaler Tor. Eine ganz starke Kombination schloss Stelletta mit dem 2:1 ab.

Jetzt blies die SVE zu Aufholjagd, doch die wurde wiederum nur drei Minuten später abrupt gestoppt. Nach einem erneuten Freistoß köpfte Dirk Freudendahl das 3:1. Auch in der Folge bestimmten die Saarländer das Geschehen auf dem Platz, doch Johann Heinz im Tor der Heimelf wurde zum besten Mann auf dem Platz und hielt so gut wie jeden Schuss. Doch in der 77. Minute war auch Heinz geschlagen. Der eingewechselte Jannik Schliesing traf nach Vorarbeit von Stelletta zum 3:2. Die SVE warf in der Schlussphase alles nach vorne, doch es sollte nicht mehr sein.

Sekunden vor dem Abpfiff erzielte Dominic Reusch nach einem Konter sogar noch den 4:2-Endstand für die SF Eisbachthal. "So ein Spiel habe ich selten erlebt. Bei einem Sieg wären wir Tabellenführer gewesen. Das nervt schon ein bisschen", sagte SVE-Trainer Jung nach der kuriosen Begegnung. "Wie das alles passiert ist, weiß ich immer noch nicht"

SVE-II-Trainer

Dominik Jung

"So gut hat die Borussia noch nie bei den Pfälzern gespielt."

Thomas Burghardt, Borussia-Presseteam

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