Die Blauen schreiben Geschichte

Wien. Frankreich hat gestern Abend in Wien Handball-Geschichte geschrieben. Als erste Mannschaft überhaupt sind die Franzosen gleichzeitig Olympiasieger, Weltmeister und Europameister. Durch den 25:21 (12:12)-Finalsieg über Kroatien sicherte sich die Mannschaft um den erneut überragenden Kieler Bundesliga-Torwart Thierry Omeyer die kontinentale Krone - zum zweiten Mal nach 2006

Wien. Frankreich hat gestern Abend in Wien Handball-Geschichte geschrieben. Als erste Mannschaft überhaupt sind die Franzosen gleichzeitig Olympiasieger, Weltmeister und Europameister. Durch den 25:21 (12:12)-Finalsieg über Kroatien sicherte sich die Mannschaft um den erneut überragenden Kieler Bundesliga-Torwart Thierry Omeyer die kontinentale Krone - zum zweiten Mal nach 2006. Die Franzosen hatten ihre ganze Routine in die Waagschale geworfen, konnten auf ihre starke Abwehr zählen und hatten im früheren Kieler Nikola Karabatic (sechs Tore) den überragenden Spieler in ihren Reihen. Bis zum 19:18 (49.) war die Partie offen, dann schlugen die Franzosen eiskalt zu.Im Fokus standen im Finale aber auch zwei Deutsche: Die Zwillingsbrüder Bernd und Reiner Methe aus Vellmar bei Kassel waren die Schiedsrichter dieser kniffligen Partie. "Das war die Krönung unserer Karriere", sagte Reiner Methe. Zudem spielen vier Spieler des Allstar-Teams in der Bundesliga: Slawomir Szmal (Torwart, Polen, Löwen), EM-Torschützenkönig Filip Jicha (linker Rückraum, Tschechien, Kiel), Igor Vori (Kreis, Kroatien, Hamburg) und Olafur Stefansson (rechter Rückraum, Island, Löwen). Im Halbfinale hatten die Franzosen in der Neuauflage des Olympia-Finales von Peking keine Probleme mit Island und gewannen 34:26. Die Kroaten mussten hingegen 60 Minuten alles geben, um sich mit 24:21 gegen Polen durchzusetzen. Die Isländer sicherten sich dann durch das 29:26 gegen Polen Bronze und damit ihre erste EM-Medaille überhaupt. Alle vier Halbfinalisten sind direkt für die WM 2011 in Schweden qualifiziert.Insgesamt wurde das Turnier in Österreich als die beste EM aller Zeiten bewertet. "Perfekt organisiert, mit vollen Hallen, einer tollen Atmosphäre und spannenden Spielen auf einem sehr hohen Niveau", lobte Tor Lian, der Präsident des Europäischen Handball-Verbands EHF. Insgesamt sahen über 280 000 Zuschauer die 47 Partien in fünf Spielorten, die Spiele wurden weltweit in über 80 Länder im Fernsehen übertragen. Die nächste Europameisterschaft findet 2012 in Serbien statt. bp

Am RandeLosglück für die deutschen Handballer: In der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2011 in Schweden steht die Auswahl des Deutschen Handballbundes vor einer lösbaren Aufgabe. In den Playoffs muss sich der enttäuschende EM-Zehnte gegen Griechenland durchsetzen, um beim WM-Turnier vom 13. bis 30. Januar 2011 dabei zu sein. Das ergab die Auslosung durch den ehemaligen schwedischen Weltklasse-Spieler Stefan Lövgren gestern in Wien. "Das ist ein schönes Los. Damit können wir zufrieden sein. Immerhin hätten wir auch Serbien bekommen können", sagte Ulrich Strombach, Präsident des Deutschen Handballbundes. Gespielt wird Mitte Juni. dpa

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