Die besten Talente treten in die Pedale

Gersheim · Die Trofeo ist das bedeutendste Nachwuchs-Radrennen in Deutschland. Von heute bis zum Sonntag rollt der Tross der weltweit besten Junioren zum 28. Mal durch die Region. Der Startschuss fällt in Bliesdalheim.

 Kristjan Kumar (im Gelben Trikot) gewann im vergangenen Jahr die 27. Auflage der Trofeo. Später wurde der Slowene des Dopings überführt. Er ist suspendiert, das Verfahren gegen ihn läuft noch. Foto: Ruppenthal

Kristjan Kumar (im Gelben Trikot) gewann im vergangenen Jahr die 27. Auflage der Trofeo. Später wurde der Slowene des Dopings überführt. Er ist suspendiert, das Verfahren gegen ihn läuft noch. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Eine Ministeriumsmeldung sorgt bei den Organisatoren der Trofeo Karlsberg für Erleichterung. Vor dem Start der 28. Ausgabe des internationalen Junioren-Straßenrennens, die heute um 16.30 Uhr in Bliesdalheim beginnt, gab es von Sportminister Klaus Bouillon eine Finanzspritze in Höhe von 10 000 Euro. In diesem Jahr schießt sein Ministerium 1500 Euro zu. "Wir sind sehr dankbar, dass uns diese Summe zur Verfügung gestellt wird", sagt Organisationsleiter Wolfgang Degott: "Es ist aber immer noch so, dass wir keine langfristigen Verträge mit Sponsoren haben und jedes Jahr wieder bei Null anfangen müssen. Wenn alles so bleibt wie dieses Jahr, ist die nächste Ausgabe aber gesichert."

Der Zuschuss wurde notwendig, weil nach dem Rückzug der beiden Unterstützer-Kommunen Großrosseln und Völklingen auch die Gastgeber-Gemeinde Gersheim die Veranstaltung auf Grund ihrer Haushaltslage wohl nicht mehr in dem Umfang unterstützen kann wie bisher. Insgesamt brauchen die Veranstalter jährlich etwa 100 000 Euro. Hinzu kommen zahlreiche Einsatzstunden von Gemeinde-Arbeitern und Ehrenamtlichen.

Neben den finanziellen Engpässe in den Kommunen machen auch andere Einbrüche den Organisatoren zu schaffen. "Wir haben mit Fluktuation im Sponsoring zu kämpfen. Manche Sponsoren ziehen sich ganz zurück, andere haben ihren Beitrag verringert", erklärt Degott die Umstände, die es immer schwieriger machen, die Trofeo auf die Beine zu stellen: "Wir suchen natürlich immer neue Sponsoren , aber es ist nicht leicht, welche zu finden, die für dieses Radrennen ihr Herz öffnen. Das war bis vor vier, fünf Jahren nicht so intensiv. Damals hatten wir eine größere Konstanz." Das gilt in ähnlicher Weise für die Rekrutierung ehrenamtlicher Helfer. "Es ist nicht mehr so einfach, sich gerade freitags Urlaub zu nehmen oder mal eine Stunde früher von der Arbeit loszukommen", weiß Degott: "Ich bin sehr dankbar, dass es dieses Jahr noch funktioniert hat. Gerade bei der Auftakt-Etappe brauchen wir sehr viel Streckenpersonal." Dies wird mit Hilfe der Feuerwehren und Radsportvereinen aus der Umgebung gewährleistet.

Der sportliche Wert der Trofeo als Teil des Nationen-Cups der Junioren - und damit ausschlaggebend für die Startplätze bei der nächsten Weltmeisterschaft - ist nach wie vor sehr hoch. Wieder einmal messen sich die besten Talente der teilnehmenden Nationen auf anspruchsvollen Strecken mit Sprint- und Bergwertungen miteinander (Etappen siehe Auf einen Blick). An der Spitze der Nationen-Wertung liefern sich die USA und Dänemark einen Zweikampf. "Beide haben sehr ausgeglichene Kader und sind immer für Etappensiege gut. Man darf aber auch die Franzosen nie außer Acht lassen", ergänzt Nachwuchs-Bundestrainer Wolfgang Ruser, der mit der deutschen Mannschaft Platz elf unter 32 Teilnehmer-Nationen belegt. Seine Zielsetzung für die Trofeo: "Die Konkurrenz ist groß, aber wir haben schon das erklärte Ziel, bei einer Tageswertung aufs Podium zu kommen."

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auf einen blick Etappen der Trofeo: Etappe 1: Freitag ab 16.30 Uhr: Straßenrennen , 89 Kilometer, Start und Ziel in Bliesdalheim. Etappe 2.1: Samstag ab 8.30 Uhr: Einzelzeitfahren, 9,6 Kilometer von Peppenkum nach Medelsheim. Etappe 2.2: Samstag ab 14 Uhr: Straßenrennen , 79 Kilometer, Start und Ziel in Homburg. Etappe 3: Sonntag ab 10.30 Uhr: Straßenrennen , 99 Kilometer, Start und Ziel in Gersheim . zen

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