Die Besten haben Luft nach oben

Saarbrücken · Weitspringerin Sosthene Moguenara und Langsprinterin Laura Müller sind in ihren Disziplinen neue Meisterinnen der Großregion. Mit ihren gezeigten Leistungen waren sie aber nicht ganz zufrieden. Ziel für beide ist die Hallen-EM in Belgrad.

 Ein bisschen weiter hätte es aus ihrer Sicht gerne sein dürfen: Sosthene Moguenara kam am Samstag nur auf 6,42 Meter, will sich in den nächsten Wochen aber noch steigern. Foto: Ruppenthal

Ein bisschen weiter hätte es aus ihrer Sicht gerne sein dürfen: Sosthene Moguenara kam am Samstag nur auf 6,42 Meter, will sich in den nächsten Wochen aber noch steigern. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Eine größere Umstellung kann es kaum geben. Vor nicht mal einem halben Jahr, im August 2016, standen Sosthene Moguenara und Laura Müller noch im vollen Olympiastadion von Rio de Janeiro, am Samstag dann in der Leichtathletik-Halle der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken . Großes beginnt auch im neuen Olympia-Zyklus wieder im Kleinen. Die Hallenmeisterschaften der Großregion waren der Saison-Einstieg von Weltklasse-Weitspringerin Moguenara (LAZ Saar 05), zugleich absolvierte Müller (LC Rehlingen ) ihren ersten Hallenstart über ihre Paradestrecke 400 Meter. Beide waren am Ende nicht wirklich zufrieden.

Die Olympia-Zehnte Moguenara war nervös vorher, wohl ein normaler Zustand vor dem ersten Wettkampf-Sprung. Sie landete bei 6,40 Metern, was schon zum Sieg vor der französischen U18-Meisterin Angélica Berriot (6,30) gereicht hätte. Später verbesserte sich die Sieben-Meter-Springerin noch auf 6,42 Meter, womit sie sich im nationalen Vergleich auf Rang drei einreiht.

Zufrieden wirkte sie nicht mit ihrem Auftakt, obwohl sie genau die Prognose ihres Trainers Ulli Knapp erfüllte. "Wir haben erst zwei Tage vorher die ersten Anlaufkontrollen aus dem langen Anlauf gemacht. Dafür war das heute zwar in Ordnung, mit der Weite bin ich aber gar nicht zufrieden", lautete Moguenaras Fazit. Als nächste Wettkämpfe sind das Istaf Indoor in Berlin (10. Februar) und die deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig (18./19. Februar) geplant. In Berlin hat sie vor, die Norm von 6,55 Metern für die Hallen-EM in Belgrad (3. bis 5. März) abzuhaken. "Ziel ist es, dann dort um die Medaillen mitzukämpfen", sagt sie. Ihr Motto für die nächsten Wochen, damit das gelingt: "Training, Training, Training." Im Hinblick auf die Freiluft-Weltmeisterschaft im Sommer in London will Moguenara "erstmal sehr gut trainieren und gesund bleiben. Klare Ziele setze ich mir dann, wenn die Hallensaison vorbei ist." Auf ihren geplanten Start über 60 Meter verzichtete sie am Samstag, weil die Pause nach dem Weitsprung zu kurz gewesen wäre.

Laura Müller nutzte den Vorlauf dagegen, um sich auf ihre Paradestrecke vorzubereiten. In 7,42 Sekunden lief sie Saisonbestzeit und bis auf eine Hundertstelsekunde an ihre Bestzeit heran. Nicht ganz nach Wunsch verliefen dagegen die 400 Meter. Nach den Landesmeisterschaften vor zwei Wochen, wo sie auf den kürzeren Distanzen überzeugte, wurde sie krank und musste mit dem Training pausieren. Noch immer angeschlagen reichte es in 54,36 Sekunden zwar zum Sieg, nach dem Rennen war die ambitionierte Langsprinterin aber enttäuscht. "Die 60 Meter sind unter den Umständen was anderes als die 400 Meter", sagte sie. Zudem sei die Verzögerung im Zeitplan vor dem Lauf wenig hilfreich gewesen. Wie genau die Hallensaison für sie nun weitergeht, soll nächstes Wochenende entschieden werden.

2016 begann Müller mit 54,21 Sekunden und steigerte sich später als deutsche Jahresbeste auf 53,12 Sekunden. Im Hinblick auf die Hallen-EM sind für einen Einzelstart 53,15 Sekunden gefordert. Nach dem gesundheitlichen Rückschlag tendiert Trainer Knapp allerdings im Moment eher Richtung Staffel- statt Einzelstart.

Im Sommer könnte das anders aussehen, aber vieles hängt an einem optimalen Saisonverlauf. Das wissen Moguenara, die im vergangenen Jahr lange verletzt war, und Müller, die in einer entscheidenden Phase krank war, sehr genau.

 Laura Müller liegt nach ihrem ersten 400-Meter-Lauf in dieser Hallensaison erschöpft neben der Laufbahn. Foto: Ruppenthal

Laura Müller liegt nach ihrem ersten 400-Meter-Lauf in dieser Hallensaison erschöpft neben der Laufbahn. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

In der Mannschaftswertung belegten die Olympia-Teilnehmerinnen Müller und Moguenara mit dem Team Saarland Platz zwei hinter dem Team aus Rheinland-Pfalz.

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