Die beste deutsche Spielerin will nicht mehr

Mülheim · Die deutsche Badminton-Nationalmannschaft muss künftig auf ihr Aushängeschild Juliane Schenk verzichten. Die Weltranglisten-Dritte liegt seit einiger Zeit mit dem Deutschen Badminton-Verband im Clinch.

 Streitbar, aber sehr erfolgreich: die Weltranglisten-Dritte Juliane Schenk. Foto: Heise

Streitbar, aber sehr erfolgreich: die Weltranglisten-Dritte Juliane Schenk. Foto: Heise

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Respektlosigkeit, Bevormundung, mangelnde Unterstützung: Deutschlands beste Badmintonspielerin Juliane Schenk hat nach einer monatelangen Schlammschlacht ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft zum Jahresende angekündigt. In einem Rundumschlag kanzelte die streitbare Weltranglisten-Dritte den Deutschen Badminton-Verband (DBV) ab. Grund ist der Umgang mit ihrer Lebensgefährtin Gaby Frey.

Seit den Olympischen Spielen in London, wo Frey die Weltklassespielerin als Mentaltrainerin betreute, ist der Streit eskaliert. Nun zieht Schenk einen Schlussstrich. "Aus einer beruflichen Zusammenarbeit ist eine private Beziehung entstanden, dass das insgesamt Auswirkung auf eine sportliche Laufbahn hat, liegt doch wohl auf der Hand. Ich hätte mir grundsätzlich gewünscht, dass man das in irgendeiner Form aufarbeitet, dass man jemanden, der so viele Verdienste um und auch so viel Wissen über diesen Sport hat, würdigt. Das ist nicht passiert", sagte Schenk. Beim Viertelfinaleinzug bei der Mannschafts-WM in Kuala Lumpur vor zwei Wochen hatte die WM-Dritte und Vize-Europameisterin schon gefehlt, offiziell aus gesundheitlichen Gründen. Tatsächlich war das Tischtuch zwischen dem Verband und seiner Nummer eins da schon längst zerschnitten.

Während der Spiele in London hatte ein Artikel des Berliner Tagesspiegels über Schenk und Frey für Aufsehen im deutschen Lager gesorgt. Der Bericht bezog sich auch auf DBV-Sportdirektor Martin Kranitz, der den Anschein erweckt haben soll, Schenk sei Frey hörig. Kranitz dementierte, derartige Aussagen getätigt zu haben, doch Schenk hatte sich ihr Urteil gebildet: "Tatsache ist, dass dem Bericht nicht widersprochen wurde." Ihre offizielle Zusammenarbeit mit Frey hat Schenk mittlerweile beendet.

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