Die bestbesetzte Bank der Vereinsgeschichte

Gelsenkirchen · Die Meisterschaft in der Fußball-Bundesliga scheint gelaufen. Nach dem 2:2 von Verfolger Dortmund gestern auf Schalke ist der FC Bayern so gut wie durch. Auch eine zweimalige Führung reichte Dortmund nicht zum Sieg.

 Zunächst nur Zaungäste: Dortmunds Henrich Mchitarjan , Ilkay Gündogan, Gonzalo Castro, Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang (von links) saßen beim Anpfiff nur auf der Bank. Foto: Ina Fassbender/dpa

Zunächst nur Zaungäste: Dortmunds Henrich Mchitarjan , Ilkay Gündogan, Gonzalo Castro, Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang (von links) saßen beim Anpfiff nur auf der Bank. Foto: Ina Fassbender/dpa

Foto: Ina Fassbender/dpa

Michael Zorc redete gar nicht erst um den heißen Brei herum. "Wir sind doch alles Realisten. Die Bayern siegen immer weiter, und die Spiele werden immer weniger", sagte der Sportdirektor von Borussia Dortmund nach dem 2:2 (0:0) im 170. Revierderby beim FC Schalke 04 gestern. Mitten im doppelten Rendezvous mit Meistertrainer Jürgen Klopp hat der BVB dabei mit einer besseren B-Elf wohl die letzte Chance auf den Titel in der Fußball-Bundesliga verspielt.

"Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Bayern Meister werden", sagte auch BVB-Trainer Thomas Tuchel. Drei Tage nach dem 1:1 im ersten Europa-League-Viertelfinale gegen Klopps FC Liverpool und vier Tage vor dem Rückspiel am Donnerstag an der Anfield Road hatte Tuchel sein Team komplett umgekrempelt und die vielleicht bestbesetzte Bank der Vereinsgeschichte zusammengestellt: Dort fanden sich neben Ilkay Gündogan unter anderem Pierre-Emerick Aubameyang und Marco Reus sowie Henrich Mchitarjan wieder. Zorc verteidigte das Vorgehen: "Wir spielen im Dreitages-Rhythmus. Deshalb sind solche personellen Maßnahmen zu diesem Zeitpunkt der Saison absolut notwendig."

Zum dritten Derbysieg in Folge reichte es trotz zweimaliger Führung durch die Tore von Shinji Kagawa (49.) und Matthias Ginter (56.) nicht, denn Schalke gelang durch Leroy Sané (51.) und Klaas-Jan Huntelaar (66./Foulelfmeter) jeweils der Ausgleich. Damit kann auch der umstrittene Trainer André Breitenreiter ein wenig durchatmen. "Wir sind zweimal in Rückstand geraten, sind zurückgekommen und haben Moral gezeigt. Daher bin ich zufrieden", sagte Breitenreiter.

Erst nach dem Seitenwechsel nahm der Ruhrpott-Klassiker richtig Fahrt auf. Der BVB, nun mit Mchitarjan und später auch mit Aubameyang und Gündogan, ging nach einer sehenswerten Kombination in Führung. Nach dem Dortmunder 2:1 durch Ginter holte Sokratis Huntelaar im Strafraum von den Beinen, der Niederländer verwandelte selbst.

Im zweiten Derby des Tages siegte Bayer Leverkusen mit 2:0 beim 1. FC Köln. Julian Brandt (39.) und Javier Chicharito Hernandez (44.) erzielten die Tore für Bayer, das seine Aufholjagd im Rennen um einen Platz in der Champions League mit dem vierten Ligasieg in Serie ohne Gegentor fortsetzte. Bei einem Tumult in der Nachspielzeit sah der Kölner Leonardo Bittencourt die Rote Karte, Leverkusens Wendell bekam Gelb-Rot.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort