Die Außenseiterinnen

London · Seit 95 Pflichtspielen sind die Fußballerinnen von Olympique Lyon unbesiegt. Zuletzt verloren Turbine Potsdam und der 1. FFC Frankfurt im Finale der Champions League gegen die Französsinen. Heute versucht es der VfL Wolfsburg im Endspiel.

Mit zwei Titeln und jeder Menge Selbstbewusstsein fühlen sich die Fußballerinnen vom VfL Wolfsburg auch für "die beste Mannschaft der Welt" stark genug. Im Champions-League-Finale heute in London (20.30 Uhr/Eurosport) gegen Olympique Lyon strebt der deutsche Meister und Pokalsieger das "Triple" an. "Wenn wir gegen diese bärenstarke Mannschaft etwas holen wollen, brauchen wir einen perfekten Tag", sagte Trainer Ralf Kellermann vor dem Endspiel gegen die seit 95 Pflichtspielen unbesiegten Französinnen.

Wenn eine Mannschaft sich gegen Lyon etwas ausrechnen darf, dann der in dieser Saison - der besten der Clubgeschichte - überragende VfL. "Ich denke, dass Wolfsburg im Finale auf jeden Fall eine Chance hat", sagte Bundestrainerin Silvia Neid, die heute in London die Daumen drückt. Der französische Serien-Meister, der zuletzt zwei Mal die Champions League durch Endspiel-Siege gegen Turbine Potsdam und den 1. FFC Frankfurt gewann, ist im Frauenfußball das Maß aller Dinge. "Wenn Lyon einen normalen Tag hat, ist Wolfsburg auf Augenhöhe. Wenn Lyon einen guten Tag hat, wird es sehr schwer für den VfL", sagte Neid. Unter vielen Weltklasse-Spielerinnen ragt bei Lyon die Schwedin Lotta Schelin, die als beste Spielerin der Welt gilt, heraus.

Nach zwei Titeln in dieser Saison ist der Druck beim VfL Wolfsburg weg. Durch den Gewinn von Meisterschaft und DFB-Pokal ist das Selbstvertrauen in der Elf um Spielführerin Nadine Keßler (ehemals 1. FC Saarbrücken) zudem groß. "Ich denke, dass die Mannschaft jetzt auch noch den Rest will. Wir haben gezeigt, dass wir Druck standhalten können. Das ist genau die richtige Motivation, die wir für London brauchen", sagte VfL-Geschäftsführer Thomas Röttgermann. Und Lyon hat Respekt vor dem deutschen "Double"-Gewinner. "Ich sehe uns nicht als Favorit. Wolfsburg ist stark", sagte Olympique-Trainer Patrice Lair.

Recht unbekümmert geht der VfL in das zweite Finale binnen vier Tagen nach dem Pokal-Endspiel gegen Potsdam (3:2). "Jetzt kommt die Kür. Wir haben unsere Qualität in der Saison gezeigt. Es ist die gleiche entspannte Situation, wie vor dem DFB-Pokal-Finale. Das Ziel war die Meisterschaft. Was noch dazu kommt oder nicht, abwarten", sagte VfL-spielerin Anna Blässe: "Nach dem Champions-League-Finale werden wir so oder so definitiv feiern." Mehr Gedanken als seine Spielerinnen macht sich der Trainer dann doch. Kellermann pokert in Sachen Aufstellung. Wer in London spielt, ist unklar. "So etwas gibt der er kurzfristig bekannt", sagte Spielerin Jana Burmeister. Fraglich sind die Einsätze der erkrankten Verteidigerin Josephine Henning (ehemals FCS) und Stürmerin Alexandra Popp (Außenbandanriss).

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Auf einen BlickDie Sieger der Champions League und des Uefa-Cups der Frauen: Uefa-Cup: 2002: 1. FFC Frankfurt 2003: Umea IK/Schweden 2004: Umea IK 2005: Turbine Potsdam 2006: 1. FFC Frankfurt 2007: FC Arsenal 2008: 1. FFC Frankfurt 2009: FCR Duisburg Champions League: 2010: Turbine Potsdam 2011: Olympique Lyon 2012: Olympique Lyon. siduefa.com

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